Geography Reference
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auf praktische Schwierigkeiten stößt, wurden an geeigneten Stellen Lagefestpunk-
te festgelegt und kenntlich gemacht, sowie zunächst ihre geographischen Koordi-
naten ( j , l ) ermittelt. Für deren Bestimmung bildet das feste System der Fixsterne
einen geeigneten Bezug. Infolge der Erdbewegung ist der Aufwand der hierfür
erforderlichen Messungen (astronomische Beobachtungen) außerordentlich hoch,
so dass man sich auf die Festlegung eines Fundamentalpunktes (Zentralpunkt) be-
schränkte. Die geographischen Koordinaten aller weiteren Punkte wurden, bezo-
gen auf das Referenzellipsoid, mit Hilfe unmittelbarer Winkel- und Streckenmes-
sungen zwischen ihnen berechnet. Da eine direkte und genaue Streckenmessung
über große Entfernungen zunächst nicht möglich war, ermittelte man nur wenige
Strecken indirekt mit hohem Aufwand (Basisvergrößerungsnetz) und beschränkte
sich für die weitere Koordinatenbestimmung auf die sehr genaue Winkelmessung
mit Präzisionstheodoliten innerhalb der durch die Punkte gebildeten Dreiecke.
Hieraus resultierte der Begriff der Triangulation und die Lagefestpunkte wurden
als Trigonometrische Punkte (TP) bezeichnet.
Abb. 3.2.2: Prinzip der Bestimmung von Lagefestpunkten durch Triangulation (nach
Hake 1982) und Deutsches Hauptdreiecksnetz (nach Kahmen 1997)
Erst mit der Entwicklung weitreichender und genauer elektronischer Entfer-
nungsmessgeräte in den sechziger Jahren wurde die direkte Streckenmessung ein-
geführt. So entstand im Laufe von Jahrzehnten das Deutsche Hauptdreiecksnetz
(DHDN), ein Festpunktfeld mit Punktabständen zwischen 30 und 50 km und
geographisch-ellipsoidischen Koordinaten, welche anschließend in das Gauß-
Krüger-System des jeweiligen Meridianstreifens umgerechnet wurden (vgl. 2.5.2).
 
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