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bereits um 38 m gedehnt und für großräumige Vermessungen ergäben sich zusätz-
lich Winkelkorrekturen.
Eine günstigere Verzerrungsverteilung wird erreicht, wenn der Hauptmeridian
nicht längentreu, sondern verkürzt abgebildet wird. Dieser Fall liegt beim UTM-
System vor, das 1947 vom US-Army Map Service für Karten mittleren Maßstabs ein-
geführt und 1951 von der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG) für Lan-
desvermessungen empfohlen wurde. UTM bedeutet U niversal T ransverse M ercator
Grid System (auch U niversale T ransversale M ercator-Projektion) und seine Benen-
nung ist auf den Begründer der winkeltreuen Zylinderabbildung G.Mercator zu-
rückzuführen (vgl. 2.4.2). Grundlage ist allerdings die Gaußsche Abbildung und die
Verkürzung des Hauptmeridians kann als Abbildung auf einen transversalen Schnitt-
zylinder gedeutet werden. Für den Hauptmeridian wurde ein Verkürzungsfaktor
von 0,9996 festgelegt, so dass zwei etwa 180 km symmetrisch und gleichabständig zu
diesem gelegene Abszissenlinien längentreu abgebildet werden.
Abb. 2.5.4: Prinzip der UTM-Abbildung und Einteilung der Meridianstreifen
Nachfolgend sind für die unterschiedlichen Systeme die Verzerrungsfaktoren am
Hauptmeridian (y=0), an den Systemrändern in 51°n.B. (y=105 km bzw. 210 km),
bei y=180 km sowie am Äquator (y=334 km) angegeben:
y [km]
G.-K.-System
6°-System
UTM-System
0
1
1
0,99960
105
1,00014
1,00014
0,99974
180
-
1,00040
1
210
-
1,00054
1,00014
334
-
1,00137
1,00097
Hieraus ist ersichtlich, dass eine in 51° n.B. gemessene 1 km lange Strecke für die
Abbildung im G.-K.-System um maximal 14 cm, im 6°-System um 54 cm und im
UTM-System um 14 cm gedehnt werden muss. Am Äquator ergeben sich maxi-
 
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