Geography Reference
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Konische Abbildungen sind besonders für Gebiete auf der Nord- oder Südhalb-
kugel mit größerer Ost-West-Erstreckung geeignet, da die Verzerrungen in Nord-
Süd-Richtung mit zunehmender Entfernung vom Berührungsparallelkreis immer
deutlicher werden. Bei großer Nord-Süd-Ausdehnung des darzustellenden Ge-
bietes wird durch Verwendung eines Schnittkegels dieser Effekt etwas reduziert,
da zwischen den Schnittparallelkreisen eine Stauchung und außerhalb eine Deh-
nung eintritt.
Verwendet man konische Abbildungen für die einzelnen Kartenblätter eines
Kartenwerkes, so würden die von den längentreuen Parallelkreisen weiter entfernt
liegenden Blätter zunehmend messbare Verzerrungen aufweisen. Um dies zu ver-
hindern, kann man jede Kartenblattreihe auf einen neuen Kegel abbilden (polyko-
nische Abbildung). Die einzelnen Kartenblätter lassen sich dann in der Ebene
nicht mehr lückenlos zusammenlegen, weisen aber alle die gleichen, im Karten-
blatt geringen oder überhaupt nicht messbaren Verzerrungen auf.
Abb. 2.4.3: Prinzip der polykonischen Abbildung und Auseinanderklaffen der Kartenblät-
ter in der Ebene (nach Imhof 1968)
Ein Beispiel ist die Internationale Weltkarte 1:1 Mill. (IWK), eine winkeltreue ko-
nische Abbildung, deren Kartenblätter ein Hochformat von Dj = aufweisen.
Jede Kartenblattreihe wird hierbei auf einen neuen Kegel abgebildet, der im nörd-
lichen und südlichen Parallelkreis schneidet .
2.4.2 Zylinderabbildungen
Ein Zylinder berührt die Kugel am Äquator (oder schneidet in zwei hierzu sym-
metrischen Parallelkreisen) und die Meridiane werden als Geraden und die Paral-
lelkreise als Kreise auf dem Zylindermantel abgebildet. Bei seiner ‚Abwicklung' in
die Ebene bilden Äquator und Parallelkreise (einschließlich der Pole) parallele Ge-
raden gleicher Länge und die Meridiane verlaufen als parallele Geraden ( e = 0°)
senkrecht zum Äquator.
 
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