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Dehnungsfaktors (1+y 2 m /2R 2 ) und bei UTM zusätzlich durch das Quadrat des
Maßstabsfaktors (0,9996) zu teilen (vgl. 2.5.2 u. 2.5.3). Die Formel ist auch für
nicht geradlinig begrenzte Flächen anwendbar, wenn man die Umringslinie vekto-
risiert, d.h. durch kleine Geradenstücke ersetzt (vgl. 7.2.1). Das Verfahren setzt
eine Digitalisiereinrichtung und die Software für die Flächenberechnung voraus.
Für sehr häufige Flächenbestimmungen verwendet man eigens hierfür konstru-
ierte Planimeter , die beim Umfahren der Umringslinie den Flächeninhalt durch
Integration ermitteln und unter Berücksichtigung des Kartenmaßstabs, ggf. auch
eines Korrekturfaktors, die Naturfläche anzeigen.
Abb. 9.3.7: Planimeter zur Flä-
chen- und Streckenbestimmung
mit Drucker und Interfaceschnitt-
stelle (Riefler GmbH, Nesselwang)
Insbesondere die Ermittlung nicht geradlinig begrenzter Flächen ist in ihrer Ge-
nauigkeit neben der Erfassungsgenauigkeit vor allem auch von der maßstabsab-
hängigen Generalisierung beeinflusst. Es muss daher in jedem Fall mit einem ‚Flä-
chenfehler' von ±1% gerechnet werden.
9.3.5 Ermittlung und Übertragung von Winkeln
Ein Winkel ist die Differenz zweier von einem Punkt ausgehenden Richtungen,
gemessen in Grad (engl. Degree) oder in Gon (engl. Grade), wobei der Vollkreis
360° oder 400 gon umfasst. Das letztgenannte dezimal geteilte System ist im Ver-
messungswesen üblich. Im sexagesimal geteilten Gradsystem gilt 1°=60' (Minu-
ten) und 1'=60'' (Sekunden). Häufig findet man auch eine für viele Zwecke geeig-
netere dezimalgeteilte Angabe, z.B. statt 52° 12' 14'' lautet der Wert 52,2039°,
wobei 1'= 0,0167° und 1''= 0,0167'.
Eine Karte ermöglicht lediglich die Entnahme bzw. Übertragung von Horizon-
talwinkeln . Vertikal- oder Höhenwinkel lassen sich nur aus Höhenunterschieden
berechnen (vgl. 9.3.6). Die Messung oder Übertragung eines Horizontalwinkels in
einer Karte erfolgt mit einem Winkelmesser bzw. einem sog. Geodreieck. Die hier-
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