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morphologischen Wiedergabe stehen. So sind in Abb. 9.1.1 beide Höhenlinienver-
läufe geometrisch richtig, da innerhalb des Fehlerbereichs verlaufend. Im rechten
Bild sind jedoch wesentliche Kleinformen (Rinne, Hangwölbung, kantiger Lini-
enverlauf) weggefallen und das gleichmäßige Gefälle ist zu einem ungleichmäßigen
terrassenförmigen Hang geworden.
Abb. 9.1.1: Geometrisch richtige und
morphologisch fehlerhaf-
te Höhenliniendarstellung
(nach Hake 1982)
9.2 Visuelle Kartenauswertung
Unter einer visuellen Kartenauswertung sollen alle Nutzungsmöglichkeiten von
Karten verstanden werden, bei denen das Lesen und Deuten des Karteninhalts im
Vordergrund stehen. Es geht also im Wesentlichen um eine Informationsentnah-
me, etwa zum Zweck der Orientierung, des Erkennens von räumlichen Zusam-
menhängen und des Interpretierens.
9.2.1 Kartenlesen
Grundlage jeglicher Kartenverwendung ist das Kartenlesen . Dass dies selbst im
Umgang mit häufig gebrauchten Karten, wie Stadtplänen, Straßen- und Wander-
karten, keineswegs ein trivialer Vorgang ist, lehrt die allgemeine Erfahrung. Ähn-
lich wie das Lesen und Verstehen eines Textes Kenntnisse über die Bedeutung der
Worte voraussetzt, ist das Erkennen bzw. Identifizieren der in der Karte darge-
stellten Objekte unabdingbar für das Kartenlesen. Im Gegensatz zu einer Bildkar-
te, deren Objekte ihrem natürlichen Erscheinungsbild, wenn auch aus einer unge-
wohnten Perspektive, entsprechen, ist das graphische Bild einer konventionellen
Strichkarte abstrahiert auf das Wesentliche, wie etwa auf den Grundriss eines Ge-
bäudes. Objektform, Objektgröße und ggf. -farbe sowie Beziehung zur Umge-
bung ermöglichen unter Zuhilfenahme der Kartenlegende mit einiger Übung eine
Assoziation zu den realen Objekten der Erdoberfläche. Insbesondere die Be-
 
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