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überschreiten können. So beträgt hier die Breite einer durch eine Signatur
dargestellten Bundesstraße 1,4 mm, also 35 m in der Natur, soll aber bereits
für Straßen ab 6 m Fahrbahnbreite gelten. Man muss also in einer amtlichen
TK 25 mit Lagefehlern von ±0,6 mm, d.h. ±15 m im Naturmaß rechnen.
Maßänderungen des Zeichnungsträgers durch Temperatur- und Feuchtig-
keitseinfluss führen zu systematischen Fehlern. Diese können insbesondere
bei Papier o.w. 0,2% betragen, d.h. 2 mm auf 1m Länge. Durch Vergleich ei-
ner Soll- und Iststrecke, wie z.B. aus den Koordinatenlinien einer geodäti-
schen Abbildung, kann dies berücksichtigt werden. Letztere sind i.d.R. in
Abständen von 4 cm im Kartenrand enthalten. Erhält man z.B. nach Ausmes-
sung eines Koordinatenabstandes von 280 mm (Soll) nur 279,4 mm (Ist), so
ergibt sich ein Korrekturfaktor von k=1,0021, mit dem jede in der Karte ge-
messene Strecke zu multiplizieren ist.
Abbildungsverzerrungen können sich ebenfalls systematisch auswirken. In
Karten mit M 1:1 Mill. sind sie i.d.R. nicht messbar, da sie geringer als die
Fehlereinflüsse durch Zeichnung und Generalisierung sind. Eine Ausnahme
bilden Seekarten, bei denen auch im o.g. Maßstabsbereich bereits deutlich
messbare Verzerrungen auftreten können. Für alle Karten kleineren Maß-
stabs muss mit zunehmenden systematischen Lagefehlern durch Abbildungs-
verzerrungen gerechnet werden, deren Ausmaß am einfachsten durch einen
Soll-Ist-Vergleich zwischen bekannten Strecken (z.B. Meridianlängen), ggf.
auch aus bekannten Verzerrungsfaktoren ermittelt werden kann.
Die Messgenauigkeit bei der Maßentnahme aus einer Karte entspricht der
graphischen Genauigkeit von ±0,2 mm. So muss bei einer Streckenmessung
nach den Gesetzmäßigkeiten der Fehlerlehre (vgl. Großmann 1969) mit einer
Standardabweichung von ±0,3 mm gerechnet werden. Berücksichtigt man
weiterhin die Lagefehler infolge der Generalisierung, so kann die Standardab-
weichung unabhängig von der Streckenlänge bereits ±1 mm betragen, was in
1:25.000 bereits zu ±25 m im Naturmaß führen würde.
9.1.3 Genauigkeit der Höhendarstellung
Die Wiedergabe der Höhen und Geländeformen erfolgt durch Höhenpunkte, und
je nach Maßstab durch Höhenlinien, Schattenplastik und farbige Höhenschichten,
wobei nur Höhenpunkte und -linien ausreichende geometrische Informationen
ermöglichen (vgl. 4.5).
Höhenpunkte findet man an exponierten Geländestellen, wie Kuppen, Mulden,
Sätteln, oder an definierten und damit in der Natur auffindbaren Situationspunk-
ten, vor allem auf Kreuzungen von Verkehrswegen. Die Höhenangabe erfolgt bis
M 1:25.000 auf Dezimeter (z.B. 283,7), in kleineren Maßstäben nur noch auf Me-
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