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damit ein Maß für die Genauigkeit einer Messungsgröße und man kann sie, wenn
keine Erfahrungswerte vorliegen, durch eine größere Zahl von (z.B. 10) Wieder-
holungsmessungen ermitteln (vgl. Großmann 1969).
Neben diesem aus zufälligen Fehlern ermittelten Streuungsmaß können noch
systematische und grobe Fehler auftreten. Systematische Fehler wirken sich ein-
seitig auf ein Messergebnis aus und können meist durch geeignete Kontrollen
aufgedeckt werden. Ein Beispiel ist der Maßverzug eines Zeichnungsträgers
durch Temperatur- und Feuchtigkeitseinfluss (s.u.). Grobe Fehler , wie z.B. eine
falsche Ablesung an einem Messgerät, können ebenfalls durch Kontrollen er-
kannt werden, etwa durch Überschlagsberechnung oder Prüfung, ob ein erzieltes
Ergebnis überhaupt realistisch ist. Der im Folgenden verwendete Begriff ‚Fehler'
ohne den Zusatz ‚grob' oder ‚systematisch' ist immer im Sinne einer Standardab-
weichung zu verstehen.
Jede Maßentnahme aus einer Karte setzt neben der Sorgfalt beim Messungsvor-
gang auch hinreichende Kenntnisse über weitere sich auf das Endergebnis auswir-
kende Fehlerquellen voraus, um unrealistische Genauigkeitserwartungen zu ver-
meiden.
Die Genauigkeit der einer Karte zugrunde liegenden Daten wirkt sich in
unterschiedlicher Weise aus. Entstammen diese unmittelbar einer Landes-
aufnahme (z.B. durch Luftbildmessung) für ein Basis-DLM, so kann die
Lage- und Höhengenauigkeit gut definierbarer Situationsobjekte mit ±0,1
bis 0,3 m angenommen werden. Während die Höhengenauigkeit unmittel-
bar mit der Höhenangabe in der Karte verknüpft ist (vgl. 9.1.3), wirkt sich
die Lagegenauigkeit maßstabsabhängig aus. So bedeuten ±0,3 m in einer
Karte 1:1000 einen messbaren Betrag von ±0,3 mm und in einer Karte
1:5000 nur noch nicht mehr messbare ±0,06 mm. Werden die Daten durch
Vektordigitalisierung aus einem bestehenden Kartenoriginal gewonnen, so
muss mit einem erheblich größeren Lagefehler (Standardabweichung) ge-
rechnet werden. Zur begrenzten Genauigkeit des Digitalisierens kommt
die der Kartengraphik hinzu. Daher lässt man für das Basis-DLM von
ATKIS eine Standardabweichung von ±3 m zu. Dies entspricht einem
Wert von ±0,6 mm in einer Karte 1:5000.
Die Kartier- und Zeichengenauigkeit einer Karte beträgt bei Ausgabe über
einen Präzisionsplotter etwa ±0,05 mm und bei manueller Zeichnung etwa
±0,2 mm. Letztgenannter Betrag, auch als graphische Genauigkeit bezeich-
net, entspricht in einer Karte 1:5000 einem Lagefehler von ±1 m in der Natur,
in 1:25.000 bereits ±5 m und in 1:1 Mill. schließlich ±200 m.
Die kartographische Generalisierung , d.h. das Vereinfachen, Zusammenfas-
sen, Verbreitern und Verdrängen von Objekten, führt in Karten ab 1:25.000
bereits zu Ungenauigkeiten, welche die der Kartierung bis zum 3-fachen
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