Geography Reference
In-Depth Information
sprechenden Information bis zu ihrer Umsetzung in übernahmefähige Daten, z.B.
durch eine topographische Vermessung, erforderlich ist. Ein weiterer Zeitbedarf
ergab sich bis in die jüngste Vergangenheit durch die aufwendige manuelle Kor-
rektur der Kartenoriginale. Letzteres entfällt mit der Überführung der analogen
Kartenoriginale in digitale kartographische Modelle (DKM).
Verlässliche Angaben zum Fortführungsstand gibt es bei den amtlichen topo-
graphischen Kartenwerken Deutschlands (vgl. Krauß u. Harbeck 1985). Hier wird
unterschieden in:
Redaktionelle Änderungen , wie z.B. Namenskorrekturen,
Nachträge , d.h. Übernahme wichtiger Veränderungen, wie neue Verkehrs-
wege, in den Karten als einzelne Ergänzungen mit Angabe der Jahreszahl
bezeichnet,
Berichtigung , d.h. Überprüfung und Ergänzung des gesamten Karteninhalts,
in den Karten als umfassende Aktualisierung mit Angabe der Jahreszahl be-
zeichnet.
Für die Kartenwerke 1:25.000 (TK 25) und 1:50.000 (TK 50), welche am häufigsten
benötigt werden, ist ein fünfjähriger Fortführungszyklus angestrebt und auch
weitgehend realisiert. Für die digitalen Landschaftsmodelle, insbesondere das Ba-
sis-DLM von ATKIS als Vorstufe der eigentlichen Karten, ist eine fortlaufende
Aktualisierung geplant, welche allerdings zunächst nur den Nutzern der DLM
zugute kommt.
Eine Besonderheit hinsichtlich der Fortführung bildeten von jeher die Seekar-
ten, die aus Sicherheitsgründen immer sofort aktualisiert wurden, wobei z.T. be-
reits einzelne gedruckte Exemplare vor ihrem Verkauf noch manuell zu korrigie-
ren waren, wenn sicherheitsrelevante Sachverhalte dies erforderten. Bei der im
Aufbau befindlichen elektronischen Seekarte ist in solchen Fällen eine ‚Online-
Korrektur' per Datenübertragung von Satelliten aus zum Schiff vorgesehen (vgl.
7.3.3).
9.1.2 Genauigkeit der Situationsdarstellung
Jeder Messvorgang, sei es bei der Landesaufnahme, bei einer Kartierung, bei der
Digitalisierung einer Karte oder bei der Maßentnahme aus einer Karte, ist mit Un-
sicherheiten behaftet, die in der begrenzten Präzision der Messmittel, der begrenz-
ten Leistungsfähigkeit unserer Augen und anderen Einflüssen begründet sind.
Diese drückt man in der Statistik und Fehlerlehre durch die Standardabweichung
aus, welche angibt, um wie viel ein Messwert um seinen Mittelwert streuen kann
und dass der (nicht genau zu ermittelnde) wahre Wert mit einer bestimmten Wahr-
scheinlichkeit innerhalb des Streuungsbereiches zu finden ist. Eine Streckenanga-
be von s = 42,5 ± 0,3 mm sagt demnach aus, dass die wahre Länge mit großer
Wahrscheinlichkeit zwischen 42,2 und 42,8 mm liegt. Die Standardabweichung ist
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