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bzw. vereinfacht. Eigentliches Ziel ist ein weitgehend automatisierter Ablauf von
der Datenerhebung bis zum gedruckten Exemplar, verbunden mit
einer schnelleren, weil vereinfachten Aktualisierung,
einer größeren Variationsbreite bei der Kombination verschiedener Objekt-
bereiche für die graphische Ausgabe,
einer Ausgabe in verschiedenen Maßstäben.
Im Folgenden sollen, ausgehend vom ‚klassischen' Verfahren, die wesentlichen
Merkmale heutiger Kartenherstellung aufgeführt werden. Detailliertere Ausfüh-
rungen findet man bei Hake u.a. (2002), Teilaspekte bei Bill (1999) und Olbrich
u.a. (2002).
8.3.1 Konventionelle Kartenherstellung
Die Kartenherstellung umfasst sämtliche Arbeitsschritte bis zur Erzeugung eines
Kartenoriginals , welches für die unmittelbare Nutzung oder als Grundlage für die
Vervielfältigung durch Kopie oder Druck zur Verfügung steht. Unter einem Kar-
tenoriginal versteht man die endgültige, geometrisch exakte und nach bestimmten
Zeichnungsvorschriften (Musterblatt, Signaturenkatalog o.ä.) graphisch gestaltete
Darstellung des Karteninhalts, entweder auf einem Zeichnungsträger (z.B. Film)
oder auf dem Bildschirm eines PC. Für die Herstellung ist in vielen Fällen zu-
nächst ein Kartenentwurf (auch Rohkarte oder Kartenmanuskript) erforderlich,
d.h. eine geometrisch exakte Zeichnung (Kartierung), jedoch ohne endgültige gra-
phische Ausgestaltung.
Für die Vervielfältigung durch den Offsetdruck ist die Anzahl der Kartenorigi-
nale stets gleich der Anzahl der zu druckenden Farben. Beliebige Farben (auch
Schwarz) lassen sich durch Aufrasterung und Übereinanderdruck aus den Grund-
farben Cyan, Gelb und Magenta erzeugen, so dass prinzipiell nur drei Originale
und damit drei Druckplatten erforderlich wären. Zur Erzeugung einer hinreichen-
den Farbtiefe wird für Schwarz stets ein weiteres Original erstellt, ggf. aber auch
für weitere Einzelfarben.
Bis in die 30-er Jahre des vorigen Jahrhunderts waren Kupferstich und Litho-
graphie vorherrschende Vervielfältigungsverfahren. Der Entwurf der meist einfar-
big zu druckenden Karten wurde auf die Kupferplatte bzw. den Lithographiestein
übertragen und dort unmittelbar graviert bzw. gezeichnet. Kartenoriginal und
Druckform waren damit identisch und Korrekturen wurden unmittelbar dort aus-
geführt. Die Weiterentwicklung in der Kopier- und Drucktechnik sowie die Her-
stellung maßhaltiger transparenter Zeichenfolien führten dann zu einer Trennung
zwischen Kartenoriginal und Druckform. Die Originalherstellung erfolgte zu-
nächst durch Tuschezeichnung und später durch Schichtgravur. Für den Offset-
druck waren aus qualitativen Gründen seitenverkehrte Druckvorlagen zur Her-
stellung der seitenrichtigen (leserichtigen) Druckplatten erforderlich. Man erhielt
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