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8. Kartenherstellung
Am Ende eines kartographischen Arbeitsprozesses steht, ausgehend von topogra-
phischen, thematischen oder Bilddaten, die Erzeugung eines graphischen Bildes,
sei es auf dem Bildschirm eines PC oder als gedrucktes Exemplar. Bis in die neun-
ziger Jahre folgte die Herstellung weitgehend einem auf fast alle Karten zutreffen-
den Schema, ausgehend vom Kartenentwurf, über die Herstellung des Originals
bis zur Vervielfältigung durch Kopier- oder Druckverfahren. Die Entwicklung der
EDV und hier insbesondere die der graphischen Datenverarbeitung mit ihrer im-
mer leistungsfähigeren Hard- und Software hat die manuellen Arbeitsprozesse
weitgehend abgelöst, so dass heute eine zumindest EDV-gestützte, wenn nicht
sogar eine automatisierte Herstellung von Karten möglich ist. Die folgenden Aus-
führungen sollen einen Überblick über die Verfahrensweisen und den prinzipiel-
len Ablauf der Kartenherstellung geben.
8.1 Graphische Datenausgabe
In den Anfängen der Landesaufnahme zwecks Kartenherstellung hat man zunächst
Verfahren eingesetzt, die unmittelbar zu einem graphischen Bild als Kartenentwurf
führten. Hierzu gehörte die Messtischtachymetrie ebenso wie die analoge Luftbild-
auswertung (vgl. Kap. 3). Mangels geeigneter Rechenhilfsmittel für die Verarbei-
tung umfangreicher Datenmengen war es ein erklärtes Ziel, „Rechnungen zu ver-
meiden“. Dies hat sich seit den siebziger Jahren des 20. Jh. grundlegend gewandelt,
zunächst nur für reine Rechenprozesse, d.h. die Ablösung manueller Berechnungen
durch die EDV, und schließlich auch für die der manuellen Zeichnung durch die
programmgesteuerte graphische Ausgabe. Für die Präsentation eines analogen Kar-
tenbildes muss der in digitaler Form vorliegende Karteninhalt durch eine Digital-
Analog-Wandlung in graphische Zeichen umgewandelt werden.
8.1.1 Bild- und Zeichnungsträger
Graphische Bilder werden entweder vorübergehend auf dem Bildschirm eines
Rechners präsentiert oder dauerhaft auf einem Bild- bzw. Zeichnungsträger. Das
Material für letztere ist abhängig von seinem Verwendungszweck als Zwischen-
oder als Endprodukt in einem Herstellungsprozeß. Welcher Träger an welcher
Stelle Verwendung findet, ist von den jeweils hierbei erforderlichen Eigenschaften
abhängig. Hierzu gehören:
Eine gute Haftung für Zeichenmittel, wie Bleistiftgraphit, Zeichentusche,
Tinte oder Druckfarbe,
gute Korrektureigenschaften , wie z.B. beim Radieren einer Bleistiftzeichnung
oder beim mechanischen Entfernen von Tusche,
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