Geography Reference
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Sachsen. Die erheblichen Vorteile des Basis-DLM, nämlich eine Datenerfassung
und Präsentation nach vorgegebenen Regeln mit einer flächendeckenden Verfüg-
barkeit sowie umfassende systematische Qualitätskontrollen, machen dieses nach
wie vor unentbehrlich. Hinzu kommt, dass ein wesentlicher Bestandteil der Topo-
graphie, nämlich eine Höhen- und Geländedarstellung etwa in Form digitaler Ge-
ländemodelle, beim OSM-Projekt bislang nicht vorgesehen ist, zumal eine Umset-
zung in ähnlicher Weise wie die Erfassung und Präsentation von reinen Situations-,
also Lagedaten, ungleich schwieriger ist.
Dennoch können die OSM-Daten bzw. -Karten in vielen Fällen, insbesondere
wenn die genannten Nachteile für den Zweck der Nutzung unerheblich sind, mit
Erfolg verwendet werden. Von besonderem Vorteil ist, dass alle Daten und die
hieraus resultierenden Karten zur freien Verfügung stehen und für eigene Zwecke
genutzt werden können, bei einer Veröffentlichung unter Angabe der Datenquel-
le. Eine ausführliche Beschreibung des OSM-Projekts, Anleitung zur Nutzung
sowie zu Lizenzvereinbarungen findet man bei Ramm u. Topf (2010).
7.4.4 ‚Google Earth'
Eine besondere Bedeutung hat in der jüngsten Vergangenheit das interaktive Sy-
stem Google Earth erlangt, welches seit 1996 durch die amerikanische Firma Key-
hole unter der Bezeichnung ‚Earth Viewer' betrieben und ab 2004 von der Fa.
Google übernommen wurde. Das zunächst als eher populärwissenschaftlich ange-
sehene System erweist sich zunehmend als wichtige Informationsquelle nicht nur
für die Geowissenschaften, sondern auch für die Stadtplanung, Biologie, Archäo-
logie und den Katastrophenschutz.
Grundlage des Systems sind Satelliten- und Luftbilder, die von verschiedenen
Institutionen bzw. Firmen stammen und die miteinander verknüpft die gesamte
Erde überdecken. Die Auflösung liegt in der Regel bei 15 m, in vielen dicht besie-
delten Gebieten, vor allem in den USA, aber auch in Deutschland, ist sie höher,
partiell 1m. Neben einer Basisversion, die allen Internetnutzern kostenlos zur
Verfügung steht, gibt es eine weitere, allerdings kostenpflichtige Version, Google
Earth Pro , welche insbesondere für die wissenschaftliche Nutzung von Interesse
ist.
Grundfunktion ist das ‚Überfliegen' der Erdoberfläche und das Aufsuchen von
Regionen oder Orten, wobei für die ‚Navigation' geographische Koordinaten
oder Ortsnamen, ggf. auch deren Postleitzahlen, sowie Straßennamen mit Haus-
nummern eingegeben werden können. Durch ‚Zoomen' kann eine Maßstabsände-
rung des betrachteten Ausschnittes erfolgen. Zugleich ist die Darstellung des geo-
graphischen Koordinatensystems sowie einer Maßstabsleiste möglich. Zu einer
Basisanzeige (Hauptebene) können weitere Objektebenen zugeschaltet werden,
wie Grenzen, Ortschaften, Straßen mit Namen, touristische Objekte (Tankstellen,
Restaurants, Unterkünfte) u.a.m. Des Weiteren können Schrägansichten und kon-
tinuierlich veränderbare Perspektivdarstellungen des Geländes sowie von Städten
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