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Bei einem DGM mit quadratisch-gitterförmigem Grundriss wird die Gelän-
deoberfläche durch gekrümmte Vierecksflächen in Form hyperbolischer Parabo-
loide approximiert. Derartige DGM erhält man direkt aus der profilweisen Abta-
stung eines Stereomodells bei der Luftbildauswertung oder indirekt durch
Berechnung aus einem unregelmäßig verteilten Stützpunktfeld. Das Prinzip der
Rechenverfahren besteht darin, die Höhe der DGM-Gitterpunkte aus den umge-
benden Stützpunkten zu interpolieren (vgl. z.B. Kruse 1990, Kraus 2000). Hierbei
können auch Bruchkanten berücksichtigt werden. Bleiben diese unberücksich-
tigt, spricht man auch von einem digitalen Höhenmodell (DHM). Die programm-
und rechentechnisch aufwendigen Interpolationsverfahren ermöglichen eine ge-
nauere geometrische und morphologische Wiedergabe bei hügeligem und
bergigem Gelände, als bei einem DGM aus einer Dreiecksvermaschung. Gitter-
förmige DGM sind insbesondere durch ihre einfache Grundrissstruktur für viele
Anwendungen geeigneter. Höhenlinien lassen sich hier ebenfalls durch lineare
Interpolation längs der Vierecksseiten und entsprechende Kurvenerzeugung her-
leiten.
Die Gewinnung des Stützpunktfeldes für ein DGM kann durch verschiedene
Verfahren erfolgen:
Die tachymetrische Geländeaufnahme liefert ein Punktfeld nach morpholo-
gischen Gesichtspunkten durch Erfassung von Rücken, Mulden, Kuppen,
Senken usw. (vgl. 3.3.3). Bei hinreichend dichter Aufnahme entsteht ein unre-
gelmäßiges DGM, welches unmittelbar mit Zusatzinformationen über Ge-
ripplinien und Bruchkanten für weitere Zwecke genutzt werden kann, z.B.
auch für die Berechnung eines gitterförmigen DGM.
Die Höhenaufnahme durch Laserscanning oder Radarinterferometrie ergibt je
nach Flughöhe ein unterschiedlich dichtes und unregelmäßiges Punktfeld (vgl.
3.5 u. 3.7.2). Hieraus müssen zunächst alle Punkte, die auf Objekten oberhalb
der Erdoberfläche liegen (Gebäude, Vegetation) durch geeignete Rechenver-
fahren (Filter) eliminiert werden. Problematisch ist, dass wichtige morpholo-
gische Stellen, wie Kuppen oder Bruchkanten nicht systematisch erfasst wer-
den. Auch hier bietet sich die Ableitung eines gitterförmigen DGM an.
Das profilförmige Abfahren (Abtasten) eines Stereomodells bei der Luftbild-
auswertung führt unmittelbar zu einem gitterförmigen DGM, wobei der Pro-
fil- bzw. Gitterabstand je nach Geländeform gewählt wird. Der Abtastvor-
gang ist durch Bildkorrelation automatisierbar, erfordert jedoch die
interaktive Berücksichtigung von Bruchkanten u.ä.
Durch Vektor-Digitalisierung von Höhenlinien in topographischen Karten
erhält man ebenfalls ein im Grundriss unregelmäßiges Punktfeld, dessen
Dichte in Gefällsrichtung von der Dichte der Höhenlinien und damit von der
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