Geography Reference
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mit der Lithographie 1798 durch A. Senefelder . Bei beiden Verfahren musste das
Kartenoriginal direkt auf der Druckplatte durch Gravur bzw. Tuschezeichnung
erstellt werden. Entsprechend aufwendig war ihre Ergänzung und Korrektur. Ei-
nen entscheidenden Fortschritt brachte die Weiterentwicklung des durch die Li-
thographie bereits bekannten direkten Flachdrucks zum indirekten Flachdruck
oder Offsetdruck zu Beginn des 20. Jahrhunderts, der nicht nur eine Steigerung
der Druckqualität, sondern auch der Druckauflage ermöglichte. Damit einher gin-
gen Verbesserungen reproduktionstechnischer Verfahren, wie Kopie, Reprodukti-
onsphotographie und Rastertechnik, aber auch der Zeichnungsträger, so dass eine
Trennung zwischen Originalzeichnung und Druckplatte ermöglicht wurde.
Schließlich wurde die lange Zeit übliche und sehr schwierige Tuschezeichnung ab-
gelöst durch die Gravur auf maßhaltiger transparenter Zeichenfolie, mit der Folge
einer weiteren Verbesserung der graphischen Qualität und einer Vereinfachung
reproduktionstechnischer Prozesse.
Ebenso wie die Entwicklung der Mikroelektronik für die Landesaufnahme völ-
lig neue instrumentelle und methodische Möglichkeiten eröffnet hat, gilt dies für
die Datenverarbeitung. Der Übergang von analogen zu digitalen Prozessen ist
auch hier in vollem Gang, mit der Folge, dass die aufwendigen Reproduktionsver-
fahren von der Originalherstellung bis zum vervielfältigten Exemplar durch lei-
stungsfähige Rechner und Programme (Hard- und Software) ersetzt werden. Ziel
ist die ‚elektronische' oder ‚digitale Karte' , jederzeit aktualisierbar und verfügbar
im (fast) beliebigen Maßstab.
Die Veränderungen in der Aufnahme-, Verarbeitungs- und Präsentationstech-
nik haben zugleich auch für die Kartennutzer/innen das Spektrum der Anwen-
dungen erweitert. Dies gilt nicht nur hinsichtlich der topographischen Daten, son-
dern auch solcher Informationen, welche in unmittelbarem oder mittelbarem
Zusammenhang mit der Erde stehen. Ziel ist es, alle diese Informationen in Geo-
informationssystemen zusammenzuführen und für vielerlei Bedürfnisse verfügbar
zu machen. Neben der zumindest theoretischen Möglichkeit einer permanenten
Aktualisierung aller Daten wird auch deren sehr viel flexiblere Handhabung und
Kombinierbarkeit erreicht, als dies bei den ‚analogen ' Geoinformationssystemen,
und als solche kann man die bestehenden topographischen und thematischen Kar-
tenwerke durchaus bezeichnen, je der Fall sein konnte.
1.2 Karten - Merkmale und Einteilung
Unabhängig von der vorstehend skizzierten Entwicklung haben zahlreiche Me-
thoden, Begriffe und Probleme kartographischer Gestaltung nach wie vor ihre Be-
deutung. Dies gilt auch für die Frage, was denn nun unter Kartographie eigentlich
zu verstehen sei und als was man eine Karte bezeichnen könne. Eine einfache De-
finition könnte lauten:
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