Geography Reference
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graphischen Karte häufig mehrere thematische Karten, für die dann jeweils nur ein
kleineres Format zur Verfügung steht. Hierdurch wird nicht zuletzt auch der
Maßstab und damit die Detailwiedergabe beeinflusst.
Thematische Daten stehen oft nur für begrenzte Verwaltungseinheiten zur Ver-
fügung und sind auch nur dafür von Interesse, wie z.B. die Bevölkerungsvertei-
lung innerhalb eines Staates. Während der Inhalt topographischer Karten auch
über diese Grenzen hinweg bis zur Kartenblattbegrenzung, also als Rahmenkarte
darstellbar ist, da die entsprechenden Informationen vorliegen, erscheinen thema-
tische Darstellungen oft in Form einer Inselkarte , d.h. die Verwaltungsgrenze be-
grenzt zugleich den gesamten Karteninhalt.
Die Wiedergabe der Netzlinien des zugrunde liegenden Koordinatensystems ist
in thematischen Karten meist entbehrlich, da hier nur selten die Notwendigkeit
einer Entnahme von Koordinaten besteht und alle nicht erforderlichen graphi-
schen Elemente allenfalls die Lesbarkeit der Karte beeinträchtigen.
6.3 Graphische Gestaltung
Aufgabe der graphischen Gestaltung einer thematischen Karte ist die Umsetzung
der thematischen Aussage in eine anschauliche Darstellung. Deren Gegenstand
sind Objekte im engeren Sinn, also die Straßen in einer Straßenkarte, anstehende
Gesteine in einer geologischen Karte oder zukünftige Gebäude in einem Bebau-
ungsplan. Weitaus häufiger handelt es sich jedoch um die Wiedergabe von Sach-
verhalten , wie Bevölkerungsdichte, Religionszugehörigkeit, Klimafaktoren oder
Energieerzeugung, also nicht um konkrete Objekte, sondern um Vorkommen,
Verbreitung, Eigenschaften oder Leistungen. Beides kann in einer Karte vereint
sein, wie etwa die Vegetationsflächen (Objekte) und mittleren Jahrestemperaturen
und -niederschläge (Sachverhalte) in einer Klimakarte. Der im Folgenden zumeist
verwendete Begriff ‚Objekt' gilt also gleichermaßen auch für ‚Sachverhalt', aber
auch umgekehrt.
6.3.1 Darstellungsmittel
Entsprechend denen der topographischen Karten lassen sich die graphischen Dar-
stellungsmittel in geometrische, d.h. Punkt, Linie und Fläche , und in erläuternde
Elemente, d.h. Schrift, Signaturen und Farben , gliedern. Hinzukommen Diagram-
me , die es ermöglichen, Sachverhalte zeitlich oder sachlich aufzugliedern. Infolge
der mit Ihnen verbundenen differenzierten Aussagemöglichkeiten gehören sie zu
den wichtigsten graphischen Elementen (vgl. auch Imhof 1972, S. 72 ff.).
Die Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten thematischer Aussagen lässt sich
nach verschiedenen Kriterien ordnen. Arnberger (1993) unterscheidet hierfür vier
Grundprinzipien:
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