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statische und dynamische, induktive und deduktive, konkrete und abstrakte, ana-
lytische, komplexe und synthetische Karten. Diese sind jedoch nicht immer
schlüssig und nachvollziehbar und daher z.T. auch durchaus strittig (vgl. Imhof
1972). Die nachfolgenden Ausführungen beschränken sich daher auf Gliederungs-
merkmale, wie sie für die topographischen Karten gegeben wurden (vgl. 1.2).
Eine Einteilung nach dem Maßstab unterscheidet zwischen großmaßstäbigen
(M 1:10.000), mittelmaßstäbigen (1:10.000>M>1:500.000) und kleinmaßstäbigen
Karten (M 1:500.000). Diese Gliederung ist jedoch nur begrenzt anwendbar, da
sich viele Themen nur in bestimmten Maßstabsbereichen darstellen lassen. So ist
eine Liegenschaftskarte, welche eine sehr detaillierte Darstellung der Bebauung
sowie die Eigentums- bzw. Flurstücksgrenzen enthält, nur großmaßstäbig
(M 1:5000) und eine Klimakarte, welche i.d.R. ein großräumiges Phänomen dar-
stellt, nur kleinmaßstäbig möglich. Andere Themen wiederum, wie z.B. der Geo-
logie, können je nach erfasstem Gebiet (Region, Land, Kontinent, Erde) in sehr
unterschiedlichen Maßstäben erscheinen.
Eine Einteilung nach Entstehung und Funktion unterscheidet Grund- und Fol-
gekarten. Entsprechend einer topographischen Grundkarte, welche die Ergebnisse
der Landesaufnahme wiedergibt, stellt eine thematische Grundkarte unmittelbar
Beobachtungen (Messungen, Zählungen, Schätzungen) dar, allenfalls geringfügig
aufbereitet. Hierzu würde z.B. eine Karte der absoluten Bevölkerungsverteilung
gehören, welche eine bestimmte Einwohnerzahl durch Punkte in entsprechender
Lage wiedergibt (Abb. 6.3.8), oder eine Karte mit den Standorten von Kraftwer-
ken und ihrer Jahresleistung. Thematische Folgekarten oder abgeleitete Karten
sind zunächst ebenso wie bei den topographischen Karten solche, die durch Ver-
kleinerung und Generalisierung aus Karten größeren Maßstabs des entsprechen-
den Themas entstehen, wie z.B. eine Bevölkerungsdichtekarte Europas aus denen
der einzelnen Länder. Zusätzlich werden aber auch solche Karten als abgeleitet
bezeichnet, denen erheblich aufbereitete Daten zugrunde liegen, wie etwa bei der
Umrechnung von absoluten in relative, auf Flächeneinheiten bezogene Bevölke-
rungszahlen (Einwohner/km 2 ) mit der Bildung von Wertegruppen (Abb. 6.3.8).
Eine Einteilung nach dem Inhalt orientiert sich schließlich an den dargestellten
Themen. Hier können zunächst zwei Gruppen unterschieden werden, die sich ih-
rerseits wiederum in mehrere Themenbereiche unterteilen lassen (vgl. auch Hake
u.a . 2002):
Allgemeingeographische Themen stellen Objekte oder Sachverhalte aus dem
Naturbereich dar, wie der Geologie und Geomorphologie, Hydrographie
und Ozeanographie, Meteorologie und Klimatologie, Astronomie, Land-
schaftskunde u.ä.
Anthropogeographische Themen stellen die Bevölkerung sowie Objekte und
Sachverhalte aus den Bereichen menschlichen Wirkens dar, wie Bevölke-
rungsverteilung und -entwicklung, Verwaltung und Recht, Siedlungen, Wirt-
schaft, Verkehr, Raumplanung u.ä.
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