Geography Reference
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Mängel des abbildenden Systems (Objektivfehler, mangelnde Tiefenschärfe u.ä.)
beeinträchtigt werden. Bei großmaßstäbigen Aufnahmen aus niedriger Flughöhe
spielt die Bewegungsunschärfe insbesondere durch die Flugzeugvorwärtsbewe-
gung (Bildwanderung) während der Belichtung eine Rolle. Bei Flächenkameras
wird diesem Effekt durch eine Kompensationseinrichtung entgegengewirkt. Bei
Zeilenkameras ist eine genaue Kalibrierung, d.h. eine Abstimmung der Zeilenaus-
lesefrequenz mit der Fluggeschwindigkeit erforderlich. Eine mangelhafte Bild-
schärfe wird nicht nur als störend empfunden, sondern sie beeinträchtigt vor allem
auch das Auflösungsvermögen.
Während geometrische Auflösung und Bildschärfe nach der Aufnahme kaum
noch beeinflussbar sind, kann die Kontrastwiedergabe durch geeignete Bildverar-
beitungsprozesse verbessert werden. Besonders die digitale Bildverarbeitung er-
öffnet durch mathematische Operationen (z.B. Filterung) die Möglichkeit zu er-
heblichen Kontrastverbesserungen. Zugleich können auch Bildstörungen, z.B.
durch Wolken oder Wolkenschatten, beseitigt werden.
5.3 Erzeugung von Bildkarten
Eine Bildkarte soll, einer topographischen Karte entsprechend, folgende Merkma-
le aufweisen:
Alle Objekte sind in ihrem Grundriss formtreu und lagerichtig abgebildet.
Es gilt, abgesehen von den allgemeinen Abbildungsverzerrungen bei klein-
maßstäbigen Karten (vgl. 2.3), ein konstanter runder Maßstab.
Der Karteninhalt ist in ein übergeordnetes Referenzsystem, i.d.R. ein Lan-
deskoordinatensystem, eingepasst.
Durch eine Entzerrung sind die aufbereiteten, ggf. bereits radiometrisch korrigier-
ten Bilddaten zunächst geometrisch zu korrigieren und anschließend durch eine
Georeferenzierung (Geocodierung) in das Referenzsystem zu transformieren. Bei-
de Aufgaben können in einem gemeinsamen mathematischen Prozeß mit Hilfe von
Transformationsgleichungen gelöst werden. Je nach Aufnahmeverfahren geschieht
dies entweder durch eine Rekonstruktion der Aufnahmegeometrie unter gleichzei-
tiger Berücksichtigung des Einflusses von Geländehöhenunterschieden oder durch
ein Interpolationsverfahren. In beiden Fällen benötigt man Passpunkte, d.h. Punk-
te, deren Koordinaten im Referenzsystem bekannt sind und die im Bild eindeutig
identifizierbar sind. Hierbei kann es sich je nach Maßstab um zuvor im Gelände
signalisierte Punkte (z.B. Festpunkte) handeln oder um natürliche Punkte, wie z.B.
Wegkreuzungen, Fußpunkte von Masten, Feldecken o.ä. Die Anzahl der notwen-
digen Passpunkte ist verfahrensabhängig und die Ermittlung ihrer Koordinaten
erfolgt mit geodätischen Messmethoden. Bei mittleren und kleinen Bildkartenmaß-
stäben genügt ggf. die Entnahme aus größermaßstäbigen topographischen Karten.
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