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Von Arabesk zu Türkpop
Die Instrumente dudeln in orientali-
schen Halbtonschritten, die Stimmen
klagen - Herzschmerz, Liebe, Leid,
die wesentlichen Themen hört man
sofort heraus. Doch hat das, was
man als ›türkische‹ Musik allüberall
hört, einen langen Weg hinter sich …
Der 1996 verstorbene Zeki Müren
war in den 1970er-Jahren der bekann-
teste Vertreter des Arabesk und der
berühmteste Transvestit der İstanbuler
Schwulenszene. In seine Fußstapfen
tritt nun Ersoy, früher ein Er, heute
eine Sie. Daneben verkörpert vor allem
İbrahim Tatlises, der 2002 auf großer
Deutschland-Tournee war, das tradi-
tionelle Arabesk.
Arabesk
Es begann mit der verordneten Ver-
westlichung in kemalistischen Zeiten,
als die staatlichen Radiosender nur eu-
ropäische Musik spielen durften. Das
Volk hörte daraufhin arabische Sender,
und bald entstand eine subproletari-
sche Musikrichtung: Arabesk. Seit den
1960er-Jahren wurde diese um Ele-
mente der Popmusik, etwa Harmonie
und Instrumentalisierung, bereichert.
Volksmusik
Die traditionellen bozlak (Liebeslieder)
oder ağıt (Totenklagen), früher zu-
meist das Metier wandernder Zigeu-
nermusiker, fristen ein Schattendasein.
Selbst für Touristenaufführungen hält
man diese Musik mit ihren für euro-
päische Ohren ungewohnten Halb-
Tarkan, erfolgreichster Popkünstler der Türkei in Aktion
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