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Der Islam
In der Statistik werden über 99 %
der türkischen Staatsbürger als Mus-
lime gerechnet, doch gibt es auch
hier Gläubige und solche, die weni-
ger gläubig sind. Atatürk, das natio-
nale Vorbild, war bekennender Athe-
ist. Er setzte durch, dass Religion in
der Türkei dem Gesetz nach Privatsa-
che ist, dass Staat und Religion ähn-
lich radikal getrennt sind wie in
Frankreich.
Gesang, das ezan, ertönt, erstirbt in
vielen Restaurants die Musik.
Eine ›öffentliche‹
Religion
Im Islam - jedenfalls in seiner von der
Geistlichkeit vertretenen Form - geht
es nicht um das religiöse Verhältnis des
Einzelnen zu Gott, also um eine Privat-
sache, sondern um das soziale und ge-
sellschaftliche Leben. Entspricht dies
der von Gott gegebenen Ordnung,
muss es im Zustand größtmöglicher
Gerechtigkeit sein. Wenn die Religion
(din) das weltliche Handeln bestimmt,
kann es keine Ungerechtigkeit mehr
geben. Jeder Einzelne beweist dies
durch sein iman, das Eintreten für die
Religion durch Befolgung ihrer Ge-
bote.
Der Islam bestimmt dennoch das öf-
fentliche Leben und den Alltag der
Menschen. Am Freitagmittag, wenn
die Muslime zum wichtigsten Gebet
der Woche gerufen werden, platzen
die Moscheen ( cami , sprich dschami )
aus allen Nähten - viele beten dann
einfach auf den umliegenden Straßen
mit. Fünfmal täglich ruft der müezzin
die Gläubigen zum Gebet, sobald sein
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