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ebenso westliche Kultur und islamische
Sittenstrenge. In den Ferienzentren
kann sich ein jeder noch benehmen,
wie er will, spätestens bei der Fahrt ins
Binnenland beginnt eine andere Welt.
Die türkischen Menschen sind in aller
Regel sehr aufgeschlossen, hilfsbereit
und gastfreundlich - sie lieben es, ein
Gespräch zu beginnen oder den Besu-
cher einzuladen. Die herzliche Atmo-
sphäre kann jedoch schnell kippen,
wenn man die Normen der türkischen
Kultur nicht respektiert.
Delfinarien boykottieren!
Überall in der Türkei werden seit ein-
ger Zeit Delfinarien betrieben, wo man
nicht nur ›Shows‹ zeigt, sondern zah-
lende Gäste auch mit den Tieren
schwimmen lässt. Tierschützer kritisie-
ren diese Delfinshows wegen der Le-
bensbedingungen der Tiere vehement,
viele der Tiere sollen aus japanischen
Raubzügen stammen. Über den Schutz
der Tiere, für die Meeresforscher erst
2012 eine Anerkennung als Persönlich-
keit gefordert haben, informiert www.
delphinschutz.org.
Begrüßung
Auf eine persönliche Begrüßung legt
man viel Wert: Küsschen wie im west-
lichen Mittelmeer sind zwar nur unter
engen Freunden üblich, doch gibt man
sich unter Bekannten und Geschäfts-
partnern stets die Hand. Angesehen
ist, wer auf die Begrüßungsformel hoş
geldiniz (sprich hosch geldinis ) die rich-
tige Antwort weiß: hoş bulduk ant-
wortet der, der zu Besuch kommt!
ken sehr auf Hygiene: Vor dem Essen
wäscht man sich die Hände, und auch
Naseputzen bei Tisch gilt als ausge-
sprochen unfein.
Moschee
Die Moscheen stehen auch Christen of-
fen, doch sollte man die Gebetszeiten
meiden. Auf jeden Fall muss man die
Schuhe am Eingang ausziehen und
darf nicht zwischen der Mihrab-Nische
und den Betenden herlaufen, denn
dann wird das Gebet ungültig.
Frauen
Türkischen Frauen sollte man mit Zu-
rückhaltung begegnen. Wer sich als
Mann im Bus neben eine unbegleitete
Frau setzt, muss z. B. um Erlaubnis fra-
gen. Selbst wenn eine Frau modern ge-
kleidet ist, heißt das nicht, dass sie sich
nicht an die alten Regeln hält! In tradi-
tionellen Situationen (Ausflüge aufs
Land, Dorfbesuch) sind Frauen mit lan-
gen Kleidern gut beraten. Ein größeres
Tuch ist nützlich, um in den entspre-
chenden Situationen (Moscheebesuch
etc.) Arme, Schultern oder Kopf bede-
cken zu können (s. auch S. 65).
Politik
Viele politische Fragen werden in der
Türkei anders beurteilt als in unseren
Medien. Da Diskussionen schnell in un-
angenehme, auch aggressive Konflikte
umschlagen können, sollte man ›kriti-
sche‹ Äußerungen zu Themen wie Is-
lam, Atatürk, Kurden strikt vermeiden.
Zeitunterschied
Linke Hand
Die linke Hand gilt als unrein, da man
sie in der Türkei traditionell zur Reini-
gung auf der Toilette verwendet. Spei-
sen oder auch den Nachbarn fasst man
damit nicht an. Insgesamt achten Tür-
Die Türkei liegt in der osteuropäischen
Zeitzone (OEZ). Man stellt die Uhr eine
Stunde vor, auch in der Sommerzeit,
auf die die Türkei gleichzeitig mit der
EU wechselt.
 
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