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tionell wird er aus Feigen und Wein-
trauben gebrannt, mit Anissamen ver-
setzt und ein zweites Mal destilliert.
Nach alter Sitte trinkt man rakı
ungekühlt und mit Wasser verdünnt.
Dadurch färbt er sich milchig, weshalb
er auch arslan sütüsü, Löwenmilch,
heißt. In der Tat: Das höllische Gemisch
kommt auf Samtpfoten daher und wirft
schließlich den stärksten Löwen um.
tiv selten getrunken. Er wird frisch auf-
gekocht und mit dem Satz serviert - et-
was ungewohnt, aber probieren sollte
man ihn doch. Schon bei der Bestel-
lung muss man angeben, ob der Kaffee
süß (şekerli) , mittelsüß (orta) oder
ohne Zucker (sade) gewünscht wird.
Türkische Esskultur
In Urlaubsorten wie Marmaris, Side
oder Alanya findet man eine enorme
Auswahl an Restaurants. Halbpension
lohnt nicht - zumal die Hotelküchen
allzu oft dem deutsch-russischen Durch-
schnittsgeschmack zu entsprechen ver-
suchen. Generell gilt: Je nobler das Am-
biente, desto weniger authentisch und
um so teurer das Essen. Skepsis ist auch
bei Werbung für typisch deutsche oder
englische Speisen geboten.
Meist wird das Angebot an der
Kühlhaltetruhe in der Heimatsprache
der Gäste erläutert. Während die bes-
seren Restaurants sich so weit interna-
tionalisiert haben, dass Rice, Chips, Sa-
lad zu jedem Gericht serviert werden,
bringt man im einfachen lokanta nur
recht kleine Portionen auf den Tisch.
So kann die Mahlzeit aus verschiede-
nen Gerichten zusammengestellt wer-
den. Man wählt die Speisen an einer
Glasvitrine aus und ist auf die Speise-
karte nicht angewiesen. Normaler-
weise bringt der Kellner alles gleich-
zeitig; wollen Sie mehrere Gänge, müs-
sen Sie das ausdrücklich sagen.
Die einfachen türkischen Lokale ha-
ben sich oft auf bestimmte Gerichte
spezialisiert. So erhält man im kebap
salonu Grillgerichte, im pide salonu die
dünnen türkischen Pizzen (lahmacun) ,
das büfe ist eine Art Take-away. Sehr
authentisch sind solche Lokale meist in
der Nähe von Busbahnhöfen. Man
sucht die Speisen an Warmhaltetruhen
aus und isst für gut 4 € pro Person.
Die Rechnung
»Zahlen, bitte« heißt auf Türkisch » He-
sap lütfen !« Üblicherweise zahlt man
in der Türkei nicht getrennt, sondern
legt zusammen. Wenn man als Gruppe
unterwegs ist und getrennt zahlen
möchte, sollte man das schon beim Be-
stellen sagen. Ein Trinkgeld ist gern ge-
sehen, man rundet beim Zahlen auf. Zu
geringe Beträge wirken eher beleidi-
gend: Viel oder gar nichts ist die Regel.
Çay - überall dabei
Ebenfalls ein Nationalgetränk der Tür-
kei ist Tee, çay (sprich tschai ), zugleich
gilt er als Symbol für Gastfreundschaft.
Vor allem Teppichhändler und Juwe-
liere haben die Sitte perfektioniert und
ködern potenzielle Kunden mit einer
Einladung zum Tee. Schwarztee wird
aus einem sehr starken Aufguss zube-
reitet und dann portionsweise mit hei-
ßem Wasser verdünnt und aus kleinen
Gläschen mit viel Zucker getrunken.
In guten Teegärten (çay bahçesi) er-
hält man auf Wunsch auch einen Sa-
mowar (çay semaver) und kann sich an
der Prozedur selbst versuchen. Wer es
nicht so bitter mag, bestellt Apfeltee
(elma çay) aus Instantpulver.
Türkischer Mokka
Aus dem Osmanischen Reich kam einst
der Kaffee nach Europa, doch heute
wird der türkische Mokka (kahve) rela-
 
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