Travel Reference
In-Depth Information
lich der heilige Bischof darin lag, ist un-
bewiesen.
Bari überführen. Die italische Hafen-
stadt entwickelte sich bald zum wich-
tigsten Pilgerziel nach Rom und Jeru-
salem, zumal viele Wallfahrer sich dort
zur Reise ins Heilige Land einschifften.
Mit ihnen verbreitete sich der Niko-
laus-Kult über ganz Europa.
Myra wurde zwar 1097 zurücker-
obert, die Kirche erneut repariert.
Ohne die Gebeine des Nikolaos, über
die man früher Öl hatte fließen lassen,
das dann unter dem Namen Myron als
wundertätiger Balsam verkauft wurde,
konnte der Wallfahrtsort seine alte Be-
deutung nicht wiedererlangen. An-
fang des 14. Jh. besetzten schließlich
die Turkmenen die Küste.
Ein Bischof von Myra
Der hl. Nikolaus, griech. Nikolaos,
wurde wohl um 280 in Patara geboren,
im frühen 4. Jh. ist er als Bischof von
Myra bezeugt. Die Diokletianische
Christenverfolgung (303-311) überleb-
te er trotz mehrmaliger Einkerkerung.
Nach Anerkennung des Christentums
durch Kaiser Konstantin nahm er 325
am Konzil von Nikaia teil. Seine frühe
Verehrung in der Ostkirche ist durch die
Beschreibung einer Wallfahrtsanlage in
Myra bereits im 6. Jh. dokumentiert.
Auch wenn die historische Gestalt im
Dunkeln bleibt, sind viele Legenden
überliefert. Er verkörpert Uneigennutz,
Gerechtigkeitssinn und Wohltätigkeit,
wobei in der orthodoxen Kirche seine
Rolle als Patron der Seeleute im Vor-
dergrund steht. So soll er Schiffer unter
Lebensgefahr aus Seenot gerettet und
Unschuldige vor dem Henker bewahrt
haben. Die bekannteste Legende rankt
sich um seine Hilfe für die drei Töchter
eines verarmten Mannes, die nicht hei-
raten konnten, weil ihnen die nötige
Mitgift fehlte. Um sie aus der missli-
chen Lage zu befreien, soll er einen
Beutel Gold in ihr Zimmer geworfen
haben. Vor diesem Hintergrund ent-
stand im Hochmittelalter der Brauch,
am 6. Dezember, seinem Todestag, den
Kindern über Nacht aufgestellte Schu-
he mit Geschenken zu füllen.
Wiedergeburt als
Weihnachtsmann
Im Lauf der Zeit bedeckte der Myros-
Fluss Ort und Kirche mit Schlamm - bis
Zar Alexander II. 1862 das Gelände er-
warb und eine erste Renovierung des
Baus finanzierte. 1963 begannen türki-
sche Archäologen mit wissenschaftli-
chen Ausgrabungen. Heute haben
auch die Türken den Noelbaba, den
Weihnachtsmann, ins Herz geschlossen.
Dessen wahre Karriere begann frei-
lich erst vor etwas mehr als 100 Jahren,
als die Figur im angelsächsischen Pro-
testantismus mit seiner strikten Ableh-
nung des Heiligenkultes kurzerhand
verweltlicht und zu einer Art Zauber-
meister gemacht wurde, eine Kreu-
zung zwischen Gartenzwerg und guter
Fee. Er bekam eine Zipfelmütze statt
der Mitra, einen Rentierschlitten und
einen weißen Rauschebart, nur die rote
Kutte blieb: Santa Claus war geboren.
Ein Grieche in Europa
Mitte des 11. Jh. geriet das Wallfahrts-
zentrum in Myra zwischen die christ-
lich-islamischen Fronten, 1077 besetz-
ten mamlukische Sarazenen die Süd-
küste. Ob es dann Raub war oder
Rettung aus der Hand der Ungläubi-
gen, sei dahingestellt, jedenfalls konn-
ten Normannen die Gebeine des Heili-
gen 1087 ungehindert aus Myra nach
Übernachten
Familiäre Unterkunft - Kıyak Hotel: An
der Zufahrt ins Zentrum, Merkez Girişi,
Tel. 0242 871 45 09. DZ/F 50-75 TL. Klei-
Search WWH ::




Custom Search