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die fortschreitende Abholzung der
Wälder seit der Antike transportierte
der Koca Çayı immer mehr Erosions-
material ins Meer, das von den Wellen
entlang der Küste abgelagert wurde.
Etwa im 14. Jh. schnitten die Sanddü-
nen die Stadt endgültig vom Meer ab
und gaben ihr damit den Todesstoß.
Besichtigung
Hinter Gelemiş erreicht man zunächst
den dreitorigen Modestus-Triumphbo-
gen , vom römischen Statthalter Met-
tius Modestus im 1. Jh. n. Chr. gestiftet.
Hier lohnt ein erster Stopp, denn
ringsum sind zahlreiche Gräber der Ne-
kropole zu sehen. Interessant ist auch
die römische Basilika etwas weiter in
den Feldern, wo einige Abschnitte des
antiken Straßensystems ca. 1,50 m un-
ter heutigem Niveau freigelegt sind.
Kurz vor dem Strand erreicht man
dann über einen Pfad nach rechts das
Theater (Mitte 2. Jh. n. Chr.), das durch
die neuen Grabungen freigelegt
wurde. Gegenüber steht das Bouleute-
rium (Rathaus), das ebenso wie das
Theater in spätantiker Zeit zu einer Fes-
tungsanlage umgebaut wurde. Nach
Norden passiert man eine Kolonnaden-
straße , einen imposanten Thermen-
komplex , der zur Zeit Kaiser Vespasians
entstand, und kommt schließlich zu ei-
nem korinthischen Tempel mit 6 m ho-
her, prächtig verzierter Cella-Tür.
Westlich erstreckt sich der Hafen ,
den man durch die Sanddünen umrun-
den kann. Auf einem vom Sand begra-
benen Felskap konnten die Ausgräber
2005 die Basis eines antiken Leucht-
turms freilegen. Auf der Westseite
steht an der antiken Kaimauer das Gra-
narium , ein Kornspeicher, der bis auf
das Dach vollständig erhalten blieb. Im-
posant auch der große Grabbau aus rö-
mischer Zeit dahinter. Westlich vom
Granarium lag die Agora , der Mittel-
punkt dieser reichen Handelsstadt.
fiel sie an das ägyptische Reich der Pto-
lemäer, wurde dann aber von den Rö-
mern nach 188 zur Hauptstadt des Ly-
kischen Städtebundes bestimmt. Nach-
dem Patara 42 v. Chr. im römischen
Bürgerkrieg zwar geplündert, nicht
aber wie Xanthos zerstört worden war
(s. S. 138), wurde es in der Kaiserzeit
Sitz des römischen Provinzstatthalters
und war im 4. Jh. die bedeutendste
christliche Stadt Lykiens; der hl. Niko-
laus von Myra (s. S. 158) wird um 280
hier geboren worden sein.
Der Hafen ist inzwischen versumpft
und zu einem riesigen Schilfgebiet vor
dem kilometerlangen Strand mit sei-
nen weiten Dünenfeldern geworden.
Grund ist eine ökologische Katastro-
phe mit gewaltigen Ausmaßen: Durch
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