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kischen Bundes, doch hatte die Sied-
lung in den Bergen schon im 1. Jh.
v. Chr. an Bedeutung verloren. In der
späten Kaiserzeit wurden die Gebäude
noch einmal instand gesetzt, und bis
zum 9. Jh. n. Chr. besaß der Ort den
Status eines Bischofssitzes.
Die Stadt liegt auf einem nach drei
Seiten durch Steilabfälle geschützten
Plateau, an das sich im Westen der
markante, gut 300 m höhere Felsen
mit Festung anschließt. Schon bei der
Anfahrt fällt die Felswand auf - durch-
siebt mit Hunderten von Felsgräbern,
die nur mit hängenden Plattformen in
das Gestein geschlagen worden sein
können.
Kleinod, doch moderne Grabräuber
haben die Plastiken und Inschriften ab-
geschlagen und die Reliefs mit Graffiti
überzogen. Mit einiger Mühe kann
man jedoch die Darstellungen von
(eroberten?) Städten und Kriegern (4.
Jh. v. Chr.) noch erkennen.
Vorbei an einem Felsgrab mit Stier-
hörnern als Firstabschluss erreicht man
weiter oberhalb die Stadtmauer . Da-
hinter beeindrucken die mächtigen
Seitensteine des lykischen Tores . Das
Stadtgebiet selbst macht einen sehr
unübersichtlichen Eindruck. Gleich
links schließt an das Tor ein Odeion
(überdachtes Theater) mit völlig durch-
einandergewürfelten Sitzreihen an,
ihm folgt die künstlich planierte Agora
zu Füßen der Unterburg .
Gegenüber stand ein weiteres öf-
fentliches Gebäude aus römischer Zeit.
Von dem Felsabsturz dort öffnet sich
eine schöne Aussicht zur Süd-Nekro-
pole mit lykischen Tempel- und Haus-
gräbern. Zurück beim Haupttor er-
reicht man im Norden die Ruine eines
Podium-Tempels aus dem 2. Jh. und
Besichtigung
Vom Parkplatz folgt man am besten
zunächst dem Bachtal zur unteren Ne-
kropole mit dem Königsgrab (rechts
am Hang). Dieses Tempelgrab, ausge-
stattet mit prachtvollen Löwenkopf-
plastiken am Giebel und gut erhalte-
nen Reliefs an den Seitenwänden des
Vorraums, galt als kunsthistorisches
Likya Yolu - der Lykische Weg
Entlang der lykischen Küste ist ein Wanderweg ausgewiesen, der von Fethiye
bis nach Kemer führt (www.lycianway.com). Die Sunday Times aus London
zählte den Likya Yolu zu den schönsten Fernwanderwegen der Welt. Da es auf
dem Weg nur einige Bauerndörfer und nur ganz wenige Dolmuş-Busverbin-
dungen gibt, sind Tagestouren nur mit Führung empfehlenswert, zu buchen
z. B. über www.seb-tours.de oder www.dardanostravel.com.
Wer den Weg allein machen will, braucht möglichst Trekking-Erfahrung und
eine gute Campingausrüstung und muss alles für die Selbstversorgung mit-
nehmen. Wegbeschreibungen mit Kartenskizzen liefert das Buch »The Lycian
Way« von Kate Clow (Norwich 2009, auch im deutschen Buchhandel erhält-
lich), auf Deutsch hat Michael Hennemann die Strecke von Kaş nach Antalya
beschrieben (Welver 2011).
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