Cryptography Reference
In-Depth Information
Zweite Weltkrieg war von einem unglaublichen Wettlauf zwischen Kryptografen
und Dechiffrierern geprägt, dessen Einzelheiten erst Jahrzehnte später öffentlich
bekannt wurden. Dabei spielte nicht zuletzt die legendäre deutsche Verschlüsse-
lungsmaschine Enigma eine wichtige Rolle. Auch sie galt als sicher und wurde
doch geknackt. Die ausgesprochen faszinierende Geschichte der mechanischen
Verschlüsselungsmaschinen, die bis etwa 1970 dauerte, wird ausführlich in mei-
nem Buch Codeknacker gegen Codemacher beschrieben [Schm07/1]. An dieser
Stelle will ich mich mit einer kurzen Zusammenfassung begnügen.
5.1
Rotorchiffren
Zu den wichtigsten Pionieren der maschinellen Verschlüsselungstechnik gehörte
der US-Amerikaner Edward Hebern. Dieser kam 1918 auf die Idee, ein elektro-
mechanisches Gerät zu bauen, das Texte verschlüsselte, die über eine Schreibma-
schinentastatur eingegeben wurden.
1. Rotor
2. Rotor
3. Rotor
A
A
B
B
C
C
D
D
E
E
F
F
Stromquelle
Abb. 5-1
Eine Rotorchiffre mit drei Rotoren (statt 26 sind nur sechs Buchstaben vorhanden): Wird die
»A«-Taste gedrückt, dann leuchtet durch die Verdrahtung die »B«-Lampe auf. Da sich die
Rotoren drehen, ändert sich der Weg des Stroms ständig.
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