Cryptography Reference
In-Depth Information
Der Doppelwürfel und andere Permutationschiffren wurden in der
Geschichte der Kryptografie meist unterschätzt. Nur wenige Verschlüsselungsex-
perten erkannten, dass das Umstellen der Buchstaben oft mehr Sicherheit bietet
als das Ersetzen. Doch trotz einer potenziell hohen Sicherheit haben Permutati-
onschiffren auch einige Nachteile. So ist eine Known-Plaintext-Attacke für Mal-
lory möglich, sofern Alice und Bob nicht für jede Nachricht einen neuen Schlüssel
verwenden. Außerdem lässt sich am Geheimtext auch ohne Entschlüsselung eini-
ges erkennen. Insbesondere kann Mallory über die Buchstabenhäufigkeit auf die
verwendete Sprache schließen. Bei kürzeren Nachrichten (etwa solchen, die nur
aus einem Wort bestehen) ist die Sicherheit einer Permutationschiffre nicht beson-
ders hoch.
Abb. 4-5 Das Voynich-Manuskript ist das bekannteste Rätsel der Kryptografie-Geschichte. Bis heute ist
nicht bekannt, was sich hinter den seltsamen Buchstaben verbirgt.
4.5 Ungelöste Verschlüsselungen
Die meisten Verschlüsselungsverfahren, die ich auf den vorhergehenden Seiten
beschrieben habe, sind schon recht alt und lassen sich mit dem Computer einfach
lösen. Geheimtexte, die älter als etwa 60 Jahre sind, stellen Kryptografen generell
selten vor größere Probleme. Es gibt jedoch Ausnahmen. Drei ungelöste Verschlüs-
selungen, die historisch besonders interessant sind, schauen wir uns im Folgenden
an. Ausführlichere Betrachtungen dazu können Sie in [Schm12/1] nachlesen.
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