Cryptography Reference
In-Depth Information
Unternehmen speichern, denen sie vertraut. Darüber hinaus kann sie einem SPC
auch dann vertrauen, wenn es von einer vertrauenswürdigen CA ausgestellt wor-
den ist.
38.4
Bezahlkarten
Bargeld ist etwas Umständliches. Als Kunde ärgert man sich, wenn der Händler
auf große Scheine nicht herausgeben kann oder wenn die passende Münze für
den Automaten nicht zur Hand ist. Für den Händler hat Bargeld sogar noch grö-
ßere Nachteile. Er muss sich mit ausreichend Wechselgeld versorgen, sich vor
Dieben schützen und jeden Abend die eingenommenen Scheine und Münzen zur
Bank bringen. Weil Bargeld somit einige unbestreitbare Nachteile hat, kam
bereits in den achtziger Jahren die Idee auf, Chipkarten an dessen Stelle einzuset-
zen. Im Folgenden will ich diese Technik als Bezahlkarten bezeichnen. Eine
Bezahlkarte ist eine Karte, auf der ein Geldbetrag gespeichert ist, der nur nach
geeigneter Authentifizierung verändert werden kann. So ist beispielsweise die
Bank berechtigt, den Betrag auf Alices Karte zu erhöhen, wenn Alice eine entspre-
chende Einzahlung geleistet hat. Andererseits darf ein Händler den Betrag auf der
Karte heruntersetzen, nachdem er Alice eine Ware verkauft hat. Den Differenzbe-
trag lässt sich der Händler gutschreiben. Kreditkarten und Debitkarten zählen
nicht zu den Bezahlkarten nach dieser Definition, da sie keine Beträge speichern,
sondern lediglich eine Überweisung der jeweiligen Summe veranlassen. Bei einem
solchen Ablauf entstehen höhere Transaktionskosten als bei einer Bezahlkarte.
Bezahlkarten sind daher auch für kleinere Beträge geeignet. Projekte, die Bezahl-
karten realisieren, gibt es zu Dutzenden. Leider herrscht dabei vom kanadischen
Dexit bis zum britisch-amerikanischen Mondex durchweg Inkompatibilität. Wir
schauen uns im Folgenden die drei wichtigsten Systeme aus dem deutschsprachi-
gen Raum an.
Geldkarte
Die Geldkarte ist eine deutsche Bezahlkarte. Es gibt sie kontogebunden und kon-
toungebunden. Im ersteren Fall ist der Geldkartenchip auf der Kundenkarte einer
Bank oder auf einer Maestro-Karte aufgebracht. Alice kann ihn aufladen, indem
sie am Automaten Geld von ihrem Konto auf die Karte transferiert. Zum Aufla-
den einer kontoungebundenen Karte benötigt Alice entweder Bargeld oder eine
weitere Karte (z.B. Kreditkarte). Das Bezahlen funktioniert mit beiden Kartenty-
pen gleich.
Die Geldkartenspezifikation sieht drei Typen von Terminals vor: Banktermi-
nals, an denen Alice ihre Karte aufladen kann, Händlerterminals, an denen Alice
bezahlen kann, und Sonderfunktionsterminals, mit deren Hilfe die Bank einige
spezielle Aktionen durchführen kann (etwa Entladen der Karte oder Überprüfen
der Echtheit). Eine Bank, die Geldkarten herausgibt, hat einen sogenannten
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