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Angezapfte Handys in Griechenland : Im März 2005 fiel Mitarbeitern der
Telefongesellschaft Vodafone in Griechenland eine Häufung von Kundenbe-
schwerden auf. Die Suche nach dem Fehler brachte Interessantes zutage: Auf
den Servern des Mobilfunkanbieters war ein Schnüffelprogramm installiert,
das die Telefonate bestimmter Vodafone-Kunden aufzeichnete und weiterlei-
tete [Aswest]. Etwa 100 Mobiltelefone sollen über ein Jahr lang auf diese
Weise abgehört worden sein. Ziel der Observation waren offensichtlich Mit-
glieder der Regierung, hochrangige Militärs und Polizeibeamte.
Der BND im Irak : Anfang 2006 kam eine politische Affäre ins Rollen, in
deren Mittelpunkt der Bundesnachrichtendienst (BND) stand [Welt]. Stein
des Anstoßes war der Verdacht, dass der BND den USA während des Irak-
Kriegs Informationen über Bombardierungsziele in Bagdad geliefert haben
soll. Als Quelle wurden zwei BND-Mitarbeiter genannt, die während des
Kriegs in Bagdad verblieben waren. An dieser Stelle ist für uns vor allem inte-
ressant, was die Leipziger Volkszeitung im Februar 2006 berichtete: Da bei
Kriegsbeginn die sichere Kommunikationsverbindung zwischen dem Irak und
der deutschen Zentrale ausgefallen war, bedienten sich die BND-Mitarbeiter
eines Satellitentelefons. Dieses wurde angeblich von einem US-Geheimdienst
abgehört. So soll es in einem vertraulichen Bericht der Bundesregierung
gestanden haben.
Abhörskandal in Italien : 2006 nahm die Staatsanwaltschaft in Mailand
Ermittlungen wegen eines Abhörskandals auf [Spie06]. Mitarbeitern eines ita-
lienischen Mobilfunkanbieters wurde vorgeworfen, widerrechtlich und im
großen Stil Telefongespräche abgehört zu haben. Die dabei gewonnenen
Informationen sollen einerseits dem italienischen Geheimdienst SISMI zuge-
spielt worden sein. Andererseits fanden Ermittler eine DVD mit zahlreichen
Abhörprotokollen bei einer Detektei. Es handelte sich laut Presseberichten
um sensibles Material, das dazu geeignet war, die betroffenen Personen - dar-
unter auch Prominente, Politiker und Fußballgrößen - zu erpressen.
Belusconi : Auch der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlus-
coni hatte schon unter abgehörten Telefonaten zu leiden [Südd11]. Als die
Polizei gegen einen Geschäftspartner des Politikers ermittelte, hörte sie dessen
Telefon ab und zeichnete dabei auch einige Telefonate mit Berlusconi auf.
Dumm nur, dass diese Aufzeichnungen im September 2011 in die Hände der
italienischen Boulevard-Presse gelangten. Unter anderem wurde nun öffent-
lich: In einem Gespräch hatte Berlusconi damit geprahlt, dass elf Frauen vor
seinem Zimmer Schlange gestanden hätten, um mit ihm die Nacht zu verbrin-
gen. Er habe aber nur mit acht von ihnen geschlafen, weil »du es nicht mit
allen treiben kannst«.
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