Cryptography Reference
In-Depth Information
Fehlertoleranz
Bei der Übertragung von Protokollnachrichten tauchen Fehler auf. So kommt es
häufig genug vor, dass etwa eine Protokollnachricht von Alice bei Bob gar nicht
ankommt oder dass ein Teil davon fehlt. Eine wichtige Eigenschaft, die ein Netz-
werkprotokoll deshalb haben muss, ist Fehlertoleranz . Um Fehlertoleranz zu
gewährleisten, muss eine Protokollspezifikation für alle Eventualitäten passende
Aktionen und gegebenenfalls Protokollnachrichten mit Fehlermeldungen vorse-
hen. Im Notfall müssen sowohl Alice als auch Bob in der Lage sein, die Kommu-
nikation nach einem Fehler abzubrechen.
Verhandlungsfähigkeit
Es gibt viele Details in einem Protokoll, die auf verschiedene Weise realisiert wer-
den können. Dazu gehören etwa die Fragen, in welchem Format die Nutzdaten
übertragen werden, welche Protokollversion verwendet wird, ob ein Komprimie-
rungsverfahren eingesetzt wird und vieles mehr. Diese Belange müssen genau
geklärt sein, damit eine Kommunikation stattfinden kann. Um trotzdem ein
gewisses Maß an Flexibilität zuzulassen, sehen viele Netzwerkprotokolle die
Möglichkeit vor, dass sich Alice und Bob auf bestimmte Parameter einigen kön-
nen. Dies kann etwa so aussehen, dass Alice in einer dafür vorgesehenen Proto-
kollnachricht eine Auswahl von Parametern vorgibt (etwa Ich unterstütze die
Versionen 1.0, 1.1, 1.2 und 2.0 des Protokolls ) und Bob sich aus dieser Vorgabe
den ihm passenden Parameter aussucht. Unterstützt ein Protokoll ein derartiges
Aushandeln von Parametern, dann spricht man von Verhandlungsfähigkeit . Die
meisten Netzwerkprotokolle sind verhandlungsfähig.
Zustandslosigkeit
Wenn Alice in unserem anfangs beschriebenen Protokoll Bob eine der drei Fragen
stellt, dann muss sie sich merken, welche Frage sie gestellt hat. Falls sie das nicht
tut, kann sie mit Bobs Antwort (»ja« oder »nein«) nichts anfangen. Für einen
Computer bedeutet dies, dass er einen Bereich seines Speichers dazu verwenden
muss, um sich bestimmte Informationen über den bisherigen Ablauf des Proto-
kolls zu merken. Dieser Speicherbereich wird Kontext genannt. Die Gesamtheit
der Kontexte von Alice und Bob sowie der dazwischen liegenden Kommunika-
tionsverbindung wird als Assoziation bezeichnet. Am besten ist es, wenn sich
Alice und Bob in ihrem Kontext jeweils merken, in welcher Phase der Kommuni-
kation sie gerade stehen, denn dadurch wird es einfacher, bei fehlerhaften oder
ausbleibenden Protokollnachrichten geeignet zu reagieren. Ein Kontext kann ver-
schiedene Werte annehmen. Alices Kontext könnte bei unserem Protokoll etwa
folgende Werte haben (die Uhrzeit lassen wir dabei erst einmal außen vor):
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