Cryptography Reference
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ist übrigens ein Mann, auch wenn der Vorname diesbezüglich in die Irre führt).
Die Bezeichnung »Rijndael« ist an die Nachnamen der beiden Erfinder ange-
lehnt. Die korrekte Aussprache lautet »Reindahl«. Für die Namenswahl nannten
Rijmen und Daemen einen einleuchtenden Grund: Sie wollten, dass ihre Nachna-
men endlich einmal richtig ausgesprochen werden. Wer sich intensiv mit dem
AES beschäftigen will, sollte sich das Buch besorgen, das Daemen und Rijmen
darüber geschrieben haben [DaeRij01].
8.1
Funktionsweise des AES
Der Funktionsweise des AES liegen einige Überlegungen zugrunde, die nur mit
mathematischem Grundlagenwissen zu verstehen sind. Dabei spielen endliche
Körper (namentlich der Körper GF(2 8 ), der auch bei Twofish zum Einsatz kommt)
eine zentrale Rolle. Diese sind ansonsten vor allem in der asymmetrischen Kryp-
tografie von Bedeutung und werden daher im späteren Verlauf dieses Buchs noch
näher betrachtet. Um den Ablauf einer AES-Verschlüsselung nachzuvollziehen,
muss man diese mathematischen Grundlagen jedoch nicht unbedingt kennen. Ich
werde die Funktionsweise des AES daher zunächst erklären, ohne auf endliche
Körper einzugehen. In Abschnitt 8.2 gibt es dann einige Erklärungen zur Mathe-
matik des Verfahrens.
Die Blocklänge des AES beträgt 128 Bit. Das Verfahren Rijndael unterstützt
zwar auch 192 und 256 Bit, doch diese Blocklängen wurden nicht in die AES-
Standardisierung aufgenommen (genau genommen muss man den AES daher als
Spezialfall von Rijndael bezeichnen). Die AES-Schlüssellänge kann - wie bei allen
AES-Kandidaten - wahlweise auf 128, 192 oder 256 Bit festgelegt werden. Die
Rundenzahl ist, wie in der folgenden Tabelle dargestellt, von der Schlüssellänge
abhängig:
Schlüssellänge
Rundenzahl
128 Bit
10
192 Bit
12
256 Bit
14
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