Cryptography Reference
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Maschine war Colossus . Ein Nachbau dieses technischen Wunderwerks ist heute
im Museum von Bletchley Park zu bewundern.
Abb. 5-14
Die Lorenz-Maschine kam auf höchster militärischer Ebene zum Einsatz. Die Briten konnten
sie knacken.
5.2.6
Schlüsselgerät 41 (Hitler-Mühle)
Zu den weniger bekannten deutschen Verschlüsselungsmaschinen aus dem Zwei-
ten Weltkrieg gehört das Schlüsselgerät 41 , das auch als Hitler-Mühle bezeichnet
wird. Es entstand 1941, also während des Zweiten Weltkriegs. Ziel der Konst-
rukteure war es, mit dieser Maschine die damals in der deutschen Armee zu
Zehntausenden eingesetzte Enigma zu ersetzen. Zwar wussten die Deutschen
nicht, dass die Briten die Enigma zu diesem Zeitpunkt längst geknackt hatten,
doch die mangelnde Sicherheit ihrer wichtigsten Verschlüsselungsmaschine war
einigen deutschen Kryptologen durchaus bekannt. Außerdem war das Schlüssel-
gerät 41 im Vergleich zur Enigma handlicher und leichter zu bedienen. Gegen
Kriegsende lagen den Wanderer-Werken in Chemnitz, wo das Gerät gebaut
wurde, 13.000 Bestellungen vor, allerdings wurden nur 500 davon ausgeliefert.
Technisch gesehen war das Schlüsselgerät 41 eng mit den C-Maschinen von Boris
Hagelin verwandt. Man kann sogar von einem Ideenklau sprechen. Allerdings
bauten die deutschen Entwickler einen zusätzlichen Mechanismus ein, der die
Verschlüsselung vermutlich noch sicherer machte. Zweifellos wäre der Zweite
Weltkrieg anders verlaufen, wenn die Deutschen früher von der unsicheren
Enigma auf diese Maschine umgestellt hätten.
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