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des Geschäftsführers der Projektentwicklungsgesellschaft besteht darin, ein erstes Projekt
zu akquirieren. Eine Untergliederung in Geschäfts- und Spartenleitung gibt es zu diesem
Zeitpunkt noch nicht. Auch die Stabsabteilungen sind noch nicht vorhanden, da sie nicht
ausgelastet werden könnten. Entsprechende Kompetenzen in den Bereichen Recht sowie
Projektsteuerung und -finanzierung müssen im Bedarfsfall extern eingekauft werden.
In der Wachstumsphase sind die ersten Projekte akquiriert. Der strategische Fokus wird
auf weitere Projektarten ausgedehnt, und es kommt zur Bildung entsprechender Sparten,
die jedoch jeweils nur mit wenigen Mitarbeitern ausgestattet sind. Jeder Sparte steht ein
Spartenleiter vor, dessen Kernaufgaben Akquisition und Marketing sowie Steuerung und
Überwachung bestehender Projektgesellschaften sind.
In der Reifephase laufen zahlreiche Projekte. Es kommt zur Bildung der Stabsabteilun-
gen für Recht sowie Projektsteuerung und -finanzierung. Alle Sparten und Stabsabteilun-
gen sind entsprechend stark mit Personal ausgestattet. Neben den Spartenleitern sind in
jeder Sparte Akquisiteure und eventuell auch ein Marketingleiter vorhanden.
In der Sättigungsphase kommt das Wachstum der Projektentwicklungsgesellschaft zum
Stillstand. Ihre Personalausstattung erreicht das Maximum.
In der Stagnationsphase lassen sich kaum noch neue Projekte akquirieren; dementspre-
chend werden Akquisitions- und Marketingstellen abgebaut. Die Spartenleiter konzentrie-
ren sich auf die Überwachung laufender Projekte. Die Leiter ablaufender Projekte werden
nicht weiter in der Projektentwicklungsgesellschaft beschäftigt, und die Stabsabteilungen
für Recht sowie Projektsteuerung und -finanzierung werden aufgelöst. Es liegt im Aufga-
benbereich des Gesamtunternehmens, rechtzeitig und unter Verwendung der Ressourcen
und Kompetenzen der Projektentwicklungsgesellschaft neue Geschäftsfelder zu entwi-
ckeln.
Abbildung 7.43 zeigt ein Beispiel, wie sich eine Projektentwicklungsgesellschaft im stra-
tegischen Geschäftsfeld PPP-Kontraktmodelle in Bezug auf ihre Organisation, die Anzahl
ihrer Mitarbeiter und die Anzahl der abgewickelten Projekte über ihre Lebenszykluspha-
sen entwickeln kann.
Literatur
1. Abramovitz, M.: Inventories and Business Cycles - With Special Reference to Manufacturers'
Inventories. National Bureau of Economic Research, New York (1950)
2. Akerlof, G.: The market for „lemons“: quality uncertainty and the market mechanism. Quarterly
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3. Bailer, B.: Geschäftsmodelle: Methoden und Qualität. Dissertation an der Universität Zürich,
Zürich (1997)
4. Behnen, O.: Entwicklung eines Geschäftsmodells für Systemanbieterleistungen von Bauunter-
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sertation am Institut für Bauplanung und Baubetrieb der ETH Zürich (Hrsg.) Zürich (2004)
5. Bieger, T., et al. (Hrsg.): Zukünftige Geschäftsmodelle: Konzept und Anwendung einer Netz-
ökonomie. Springer, Berlin (2002)
 
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