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schmack auf meinen Lippen hinterließen. Erst dachte ich noch, der Geschmack käme von
den Tacos - bis mir wieder einfiel, dass ich heute gar keine Tacos gegessen hatte.
Ich blieb noch ein bisschen und sah am Abend Schocker bei einem Kampf zu. Er war mit
zwei anderen Wrestlern in einer Mannschaft: mit Blue Panther und El Porky. Seine Mann-
schaft war die bessere. Das Publikum schien El Porky zu Füßen zu liegen. Für Schocker
muss das echt frustrierend sein: so hart zu trainieren und immer auf seine Ernährung zu
achten und dann gegen jemanden zu kämpfen, dessen Training hauptsächlich darin besteht,
zum Kühlschrank und zurück zu laufen.
Gehe jetzt schlafen, bin echt fertig. Die mexikanische Höhenluft macht mir wirklich zu
schaffen. Zu Hause in England hätte ich Schocker bestimmt besiegen können.
SONNTAG, DEN 4. APRIL
Ich hatte ungefähr vier Stunden geschlafen, als ich von Polizeisirenen geweckt wurde. Die
haben hier eine ganze Palette an Sirenen zur Auswahl. Eine macht »Waaa, waaa«, eine
andere »Wooo, wooo«, dann gibt's noch »Wooooooooooo« und »Daaa, daaa«. Der Cop
glaubte wohl, um 4 Uhr nachts direkt vor meinem Fenster jede einzelne ausprobieren zu
müssen - wie diese Leute in der Londoner U-Bahn, die auf dem Weg zur Arbeit unbedingt
checken müssen, was ihr Handy sonst noch für Klingeltöne in petto hat.
Beim Frühstück unten im Speisesaal musste ich mit anhören, wie eine Amerikanerin im-
mer wieder lautstark die Frage stellte, warum der Franzose, der das Hotel führte, so fran-
zösisch klang und gar nicht mexikanisch. Ich konnte ihm deutlich ansehen, dass er genervt
war, aber er lächelte nur, während sie mir wiederum ganz gewaltig auf den Senkel ging.
Wo bleibt eigentlich die schrille Polizeisirene, wenn man sie gerade braucht?
Dann rief Steve an.
KARL: Hi, Kumpel, wie läuft's?
STEPHEN: Gut, und selbst?
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