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KARL: Aber was sagst du hierzu? Dieser Typ, ja? Der mit der ausgestreckten Hand?
Ich hab heute Bilder von ihm in einer Zeitschrift gesehen. Auf einem Bild hält er
die linke Hand in die Luft und auf einem anderen Bild die rechte. Wie ist das denn
möglich? Jetzt erklär du mir mal bitte, was dahintersteckt.
STEPHEN: Geh und such ihn! Frag ihn selbst! Du kennst doch die Regeln nicht. Vi-
elleicht ist es ja erlaubt, alle zehn Minuten die Hand zu wechseln. Was weiß denn
ich? Oder vielleicht hat er sich auf dem einen Bild auch nur bei irgendeiner Ge-
meindeversammlung zu Wort gemeldet? Und auf dem anderen Bild ist er bei die-
ser spirituellen Sache fotografiert worden. Keine Ahnung. Aber das sind doch ge-
nau die Fragen, die du ihm … [Verbindung unterbrochen]
KARL: Hallo?
STEPHEN: Hallo?
KARL: Siehst du? Das ist für dich Indien. Einfach nur ein kleines Kommunikations-
problem. Aber das ist eine weitere Sache, die mir hier auf die Nerven geht: Nichts
funktioniert. Du redest und redest, von wegen Selbstfindung und Entdeckungen
und Horizonte. Dabei sollten die sich mal auf das Wesentliche konzentrieren und
ordentliche Dränagerohre verlegen und die Straßen ausbessern. Da ist noch eine
ganze Menge zu tun. Diese ganze spirituelle Sache interessiert mich nicht die Boh-
ne. Klar, so eine Geistergeschichte hier und da - dagegen ist nichts einzuwenden.
Auch nichts gegen Leute, die irgendwie komisch aussehen. Mein Blick bleibt ein
paar Sekunden an ihnen hängen, aber das heißt doch noch lange nicht, dass ich
mich mit zwanzig Millionen Menschen ins Getümmel stürzen will, um so was zu
sehen!
STEPHEN: Du musst auch mal aus deiner Komfortzone herauskommen.
KARL: Ich habe meine Komfortzone in dem Moment verlassen, als ich hier aus dem
Flieger gestiegen bin!
STEPHEN: Das Leben hat nun mal mehr zu bieten, als du es dir in deiner kleinen Welt
vorstellen kannst. Die Welt da draußen ist riesig und voller Überraschungen. Du
solltest hinausgehen und dir ein Bild davon machen. Du musst doch nicht gleich
mitten hinein in die Menge. Schau dir das Ganze vom Rand aus an, und lern ein
paar interessante Leute kennen. Sie werden dich schon nicht gleich zerquetschen.
Du bist doch kein kleines Tierchen, auf das man Acht geben muss. Du bist ein er-
wachsener Mann, der auf sich selbst aufpassen kann. Das wird schon werden!
KARL: Weißt du, wenn du mir vorgeschlagen hättest: Karl, ab ins Weltall, wirf einen
Blick von oben hinunter - das wäre für mich in Ordnung gewesen. Sicherlich so-
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