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Die Toilette kostete zwei Real (ungefähr sechzig Pence) und war ein Albtraum. Ich ließ
mich auf die Klobrille plumpsen und betrachtete mich im Spiegel, der auf der Rückseite
der Tür hing. Da saß ich also wie ein blau-weißer Teletubby mit beklopptem Federkopf-
schmuck. Wie hatte es nur so weit kommen können?
Mir blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. Die Toilettenfrau trommelte an die Tür. Ich
hasse es, wenn ich mich auf dem Klo beeilen muss. Sie trommelte wieder. Ich stand also
auf, öffnete die Tür und sah, wie die Frau auf die Tür zeigte und immer wieder sagte: »Zwei
Momente. Zwei Momente.« Reichten sechzig Pence nur für zwei Minuten? Vielleicht hätte
ich gestern Abend doch die Bohnen essen sollen. So wie die einen durchputzen, hätte ich
sicherlich dreißig Pence gespart.
Ich kämpfte mich durch die Zuschauermassen zurück an den Kopf der Parade. Es ging
inzwischen hoch her. Henrique steckte mich in die Gruppe der Oldies. Eine Frau mit Bril-
le erinnerte mich ein bisschen an Alfred Biolek. In der Seniorengruppe gelandet zu sein,
machte die Sache nicht besser für mich. Der Druck war dadurch nur noch größer, und
mir schoss durch den Kopf, dass mein Selbstbewusstsein endgültig am Boden sein würde,
wenn ich es nicht schaffte, mit dieser Truppe mitzuhalten.
Dann ertönten die Trommeln, und wir zogen los. Ich tanzte, was das Zeug hielt, und gab
alles.
Fünfundfünfzig Minuten später überschritt ich die Ziellinie. Ich kann mich nicht erinnern,
wann ich zuletzt derart erschöpft war. Ich hatte mir an einem Fuß eine Monsterblase geholt,
mir war schwindlig, und ich war vollkommen entkräftet, aber glücklich, dass es vorbei war.
Henrique schien einigermaßen zufrieden mit mir zu sein, was mich freute. Ich fragte ihn,
ob wir in die nächste Runde kommen würden, aber er meinte nur, dass er das erst in ein
paar Tagen erfahren würde.
DONNERSTAG, DEN 18. FEBRUAR
Heute war Rückreisetag. Ich bin um 13.30 Uhr zum Flughafen aufgebrochen und mit Zwi-
schenstopp in Lissabon heimgeflogen, weil es keinen Direktflug gab. Ich hab aus dem
Flugzeugfenster gestarrt, weil ich die Statue sehen wollte, von der das englische Pärchen
gesagt hatte, sie sehe besser aus als Cristo Redentor, aber es war zu bewölkt. Um 12 Uhr
war ich wieder daheim in London.
