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de Rundum-Bräune? Celso erzählte mir, dass er sich einmal auch den Sack habe enthaaren
lassen und wie weh das getan habe. Vielleicht läuft er genau deshalb am Stock.
Nachdem ich der Prozedur eine Weile zugesehen hatte, beschloss ich, mir nur den unteren
Rücken enthaaren zu lassen. Die Körperbehaarung dort erscheint mir in der Tat ein biss-
chen lang. Vor allem die Tatsache, dass ich sie mir in die Unterhose stopfen muss, ist wohl
ein Zeichen dafür, dass es an der Zeit ist, sie loszuwerden.
Es tat weh - und zwar mehr, als ich gedacht hatte. »Nein … genug!«, rief ich und wollte
schon aufstehen, als Celso mir zu verstehen gab, dass die Dame erst die eine Hälfte ge-
wachst hatte.
Hinterher beschloss Celso, die überstandene Enthaarung mit einer neuen Badehose zu fei-
ern. Und mir wollte er auch eine kaufen. Ich lehnte ab. Ich würde sie ohnehin nicht tragen,
daher wollte ich auch keine geschenkt bekommen. Er kaufte mir trotzdem eine.
Das Haus, in dem die Crew wohnt, ist ganz in Ordnung. Nichts Besonderes, zugegeben,
und nicht in der allerbesten Gegend. Vor ein paar Wochen hat hier eine Drogenrazzia statt-
gefunden, und die Polizei ist deshalb immer noch ziemlich präsent, sodass man sich eini-
germaßen sicher fühlt. Ich schlafe auf einer Matratze ohne Bett, und in meinem Bad gibt es
kein Licht, aber im Vergleich zu Frederickos Hostel ist es wirklich okay.
Und wir haben einen Koch, der uns zum Abendessen Hühnchen und Bohnen gekocht hat.
DONNERSTAG, DEN 11. FEBRUAR
Celso hat mich heute mit zum Strand genommen. Er fragte, ob ich meine neue Badehose
eingepackt hätte. Hatte ich nicht. Ich habe sie gestern Nacht noch anprobiert, aber um der
Wahrheit die Ehre zu geben: Ich mag sie nicht besonders. Ich hatte bloß keine Ahnung, wie
ich es ihm sagen sollte.
Wir gingen am Strand entlang und unterhielten uns dabei über diverse Dinge: vom Leben
in Brasilien bis hin zu der Tatsache, dass Kinder heutzutage einfach nur noch tun, wonach
ihnen der Sinn steht. Ich fragte ihn nach seiner Gehbehinderung. Es hatte irgendwas mit
Diabetes zu tun. Wir mussten wohl schon eine knappe Stunde am Strand entlangspaziert
sein, als er plötzlich meinte, seine Beine würden wehtun und er bräuchte ein Päuschen.
Ich schaute mich nach einer Sonnenliege und einem Sonnenschirm um, während Celso mir
vorschwärmte, wie sehr er diesen Teil des Strandes mochte. Er war bekannt als der Schwu-
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