Travel Reference
In-Depth Information
per Bildtelefon mithilfe von Zeichensprache mit jemand anderem unterhielt. Ich habe noch
nie darüber nachgedacht, dass Taube Bildtelefone verwenden. Als ich noch jünger war, ha-
ben wir viel Fernsehen mit Untertiteln gesehen, nicht weil irgendjemand in unserer Fami-
lie taub gewesen wäre, sondern weil mein Dad nachts arbeitete und wir tagsüber still sein
mussten.
Suzanne hat heute angerufen. Sie war ziemlich sauer, weil der Boiler zu Hause gesponnen
hat und sie mich vor meiner Abreise gebeten hatte, ihn reparieren zu lassen. Immer habe
ich Probleme mit Boilern.
Ach, und Ricky hat mir eine SMS geschickt, in der nur stand: »Siebzig Pence.«
SAMSTAG, DEN 12. DEZEMBER
Gestern Abend habe ich die Dschellaba angezogen, die ich für Ricky gekauft hatte. Ich
wollte irgendwas Bequemes tragen, um mich zu entspannen, also habe ich sie ausgepackt
und anprobiert. Am Ende habe ich sogar darin geschlafen. Das ist das Gute an diesem
Kleidungsstück: Es ist sehr leicht und bequem. Wenn man hier leben und arbeiten müsste,
könnte man es als Nachthemd benutzen und dann einfach den Wecker auf fünf vor neun
stellen, aus dem Bett springen und in denselben Klamotten zur Arbeit gehen. Ich glaube,
das ist auch der Grund, warum Ärzte so oft diese hellblauen Schlafanzüge anhaben.
Im Grunde ist das genau das Gleiche: Man schläft darin, und wenn man Bereitschaft hat
und angepiept wird, kann man sofort den Dienst antreten.
Das einzige Problem mit der Dschellaba ist, dass sie nicht auf Taille geschnitten ist, so-
dass man nicht kontrollieren kann, ob man zunimmt.
Gestern Abend hat Steve angerufen. Ich habe ihm gesagt, dass der Museumsbesuch reine
Zeitverschwendung war. Er hat es mir irgendwie übel genommen, aber dann hat er erzählt,
dass er eine Schifffahrt auf dem Nil für mich arrangiert hat. Ehrlich gesagt war ich nicht
sonderlich begeistert. Ich mag die Vorstellung nicht, in einem geschlossenen Raum mit ei-
ner Menge anderer Leute eingesperrt zu sein und nicht wegzukommen. Ich sagte also zu
Steve, dass mir das zu sehr nach organisierter Fröhlichkeit klänge, ich aber keine anderen
Pläne hätte und daher gezwungenermaßen mitmachen würde.
Der Manager dieses Nilschiffs, ein elegant gekleideter Mann Ende fünfzig, Anfang sech-
zig, mit pechschwarz gefärbtem Haar und Wimperntusche, nahm mich in Empfang. Er
führte mich auf dem riesigen dreistöckigen Schiff herum und stellte mich den Kapitänen
Search WWH ::




Custom Search