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Um 20 Uhr erreichten wir unser Hotel. Weil mein Zimmerschlüssel nicht auffindbar war,
gaben sie mir ein anderes Zimmer. Aber dort ging die Tür nur einen Spaltbreit auf, sodass
ich meinen Koffer nicht hineintragen konnte. Irgendwann gaben sie auf und führten mich
zu einem ziemlich schicken Zimmer. Sie öffneten die Tür und fragten mich, ob ich mit der
Suite einverstanden wäre. Ich sagte, klar doch, nur das Höschen und der BH auf dem Bett
seien nicht gerade mein Stil. Das Zimmer war bereits anderweitig vergeben.
Gegen Viertel nach neun hatten sie dann ein Zimmer für mich gefunden. Das Fenster öff-
net sich zur Lounge hin, wo gerade ein fetter Typ »My Way« sang. Während ich diese Zei-
len schreibe, ist es 22.30 Uhr, und er singt immer noch.
Ich habe gerade im Spiegel gesehen, dass ich einen Sonnenbrand auf dem Rücken habe.
Ben hat in Sachen UV -Strahlung definitiv Mist erzählt.
DONNERSTAG, DEN 27. MAI
Ich bin früh aufgestanden. Ich sollte mein Gepäck mit nach unten nehmen und Luke vor
dem Hotel treffen, weil wir heute zu dem Weltwunder von Petra reisen würden.
Luke machte mich mit einem Mann, Mr. Mohammed, bekannt, und Mr. Mohammed bat
mich, in einen der beiden Pick-ups zu klettern, die draußen vor dem Hotel bereitstanden.
Die zwei Pick-ups waren alt, verbeult, und auf den Ladeflächen war je ein Kamel festge-
bunden. Meinen Koffer warf er genau neben den Hintern eines Kamels. Mr. Mohammed
kündigte an, die Wüste auf den Kamelen zu durchqueren, aber bis an den Rand der Wüste
würden wir erst mal fahren. Ich fragte Mr. Mohammed, ob es stimmte, was Ricky gesagt
hatte - dass der Ritt durch die Wüste achtundvierzig Stunden dauern würde. Er bestätigte
es. Ich konnte nicht anders: Ich warf einen Blick zurück auf die Kamele. Sie sahen äußerst
betagt aus und schienen jetzt schon zu ächzen.
Mr. Mohammed stieg in den einen und ich in den anderen Pick-up ein. Mein Fahrer war
ein junger Mann, dessen Vater sich prompt auch noch neben mich in den Pick-up zwängte.
Die Kamele hatten definitiv mehr Platz als ich.
Der Vater war ein älterer Herr mit einem mächtigen Schnauzbart und einem Sakko über
seiner Kutte. Er hieß Saba und sprach nicht sonderlich gut Englisch. Ich versuchte, mich
ein bisschen mit ihm zu unterhalten, und erzählte ihm, dass ich aus London stamme und
mit meiner Freundin Suzanne schon sechzehn Jahre zusammen sei.
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