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RICKY:
Einmal Direktritt ohne Umsteigen, sozusagen. Das ist doch viel besser als,
was weiß ich, die erste Etappe mit dem Zug, dann ab in den Reisebus und dann
noch ein Stück im Hubschrauber. Nein, lass mal. Einmal Kamel von A bis Z.
KARL:
Nun, da mich dieser Anruf ein Vermögen kostet, obwohl du mich angerufen
hast, lohnt es sich nicht zu diskutieren.
RICKY:
Karl, komm aus dem Toten Meer raus, zieh deine Klamotten an, und mach
deinen Job. Du befindest dich nicht im Urlaub, kapiert?
KARL:
Ich mache meinen Job hier jetzt schon vier Tage lang. Das hier ist gut für
die Fernsehserie: Ich erkläre den Zuschauern, dass das Wasser total salzig ist, dass
man darauf herumtreiben kann und wie gut es für die Haut ist.
RICKY:
Es ist bestimmt nicht gut für die Haut, wenn du in der Kotze und im Schleim
und im Rotz alter Leute schwimmst. Bei Alan Whicker von der
BBC
und bei Mi-
chael Palin war davon zumindest nie die Rede.
KARL:
Stimmt. Das ist richtig.
RICKY:
Kannst du denn nicht über die Weltwunder sprechen?
KARL:
Wenn ihr mich denn dorthin geschickt hättet! Aber ihr habt mich ja nach Is-
rael geschickt. Aber in Ordnung, ich bin dabei. Auf zu diesem Wunder. Jessas
… Ach, den hab ich übrigens gestern kennengelernt. Also, ich habe gestern Jesus
kennengelernt.
RICKY:
Ehrlich wahr?
KARL:
Kein Scherz. Ich bin allerdings nicht zu Wort gekommen. Ich bin einfach
nicht zu ihm durchgedrungen.
RICKY:
Er läuft bestimmt jeden Moment an dir vorbei. Ihm würde dieser Senioren-
schmodder zumindest nur an den Fußsohlen kleben …
KARL:
Wiederhören.
Auf dem Weg nach Jordanien musste ich einen weiteren Grenzposten passieren. Diesmal
checkten sie auch meinen Koffer, und ich fühlte mich sofort schuldig, auch wenn ich gar
nichts dabeihatte, wofür ich mich schuldig fühlen müsste. Sie durchsuchten auch meinen
Kulturbeutel und zogen eine Handvoll Ohrenstöpsel heraus. Ich glaube, sie hatten noch nie
im Leben Ohrenstöpsel gesehen, zumindest sahen sie äußerst ratlos aus, als sie sie unter-
einander herumreichten.
