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verantwortungsvoller mit ihren Cookies umgehen würden. Das ist von der Idee
her erst einmal grundsätzlich richtig, aber meiner Ansicht nach nicht wirklich
praktikabel. Wir müssen uns doch fragen, was wir tun können, um die Sensibilität
und das Bewusstsein so zu verändern, dass auch der gemeine Nutzer es versteht.
Man kann zum Beispiel ziemlich harte Voreinstellungen vorgeben, die zum
Beispiel bei der Installation von Browsern das eine oder andere einfach verhindern.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die man nutzen könnte.
An diesen beiden Fronten geschieht meiner Ansicht nach extrem wenig. Wir fragen
uns immer noch, wie wir uns gegen etwas wehren können. Der positive Ansatz
wäre, die Leitplanken aufzuzeigen und zu beschreiben, so dass man dort sicherer
hineinlaufen kann. Meiner Ansicht nach liegen genau dort die Defizite.
Claudia Eckert
Eine ganz kurze Replik dazu. Es gibt Untersuchungen aus jüngster Zeit, die auf-
zeigen, dass sich Unternehmen heftige Kundenbeschwerden eingehandelt haben,
als sie restriktivere Konfigurationen vorzugeben versuchten. Die Kunden konnten
dann plötzlich nicht mehr das machen, was sie gewöhnt waren. Es gibt dann viele
Unternehmen, die mit diesen restriktiven Einstellungen nicht ihre Kunden verprel-
len wollen. Das ist so ein zweischneidiges Schwert. Es gibt große Unternehmen,
die in die richtige Richtung zu gehen versuchen, aber das Bewusstsein der Leute,
dass diese Reglements gut für sie sind, ist noch nicht da. Das bedeutet, dass man
eigentlich hier wieder nachziehen und den Leuten irgendwie geeignet beibringen
muss, dass dieser Ansatz der richtige ist. Da klafft zurzeit noch eine riesige Schere
auseinander, weil man alles haben, aber nichts dafür bezahlen will. Das ist nicht
die richtige Einstellung dazu.
Stefan Jähnichen
Das ist vollkommen richtig. Das Problem liegt darin, dass nicht nur Informatiker
die Rechner oder Netze bedienen, sondern dass dies im Moment ein gesellschaft-
lich wertvolles Instrument ist, das jeder bedienen muss. Dafür muss man natürlich
Vorsorge treffen. Aus meiner Sicht ist es wichtig, das Thema Usability mit dem
Sicherheitsbereich in Verbindung zu bringen, das heißt, Usability von vornherein
mit in die Sicherheitsaspekte einzubauen. Dies ist wichtig, damit die Leute, die mit
Informatik nichts zu tun haben, die ganze Technik einfach bedienen können und
zwar so einfach, dass sie auch Vertrauen darin gewinnen. Wenn ich diesen Leuten
etwas von einem Virenscanner erzähle, ist das oft schon viel zu weit weg und ich
verunsichere sie. Wie lässt sich das erreichen? Henry Ford hat einmal gesagt, dass
wir nicht das Auto für die Spezialisten brauchen, sondern wir brauchen das Auto
für alle. So ähnlich kann man das auch hier darstellen. Wir brauchen Security für
alle. Die Informatiker müssen an dieser Stelle als Multiplikatoren fungieren und
auch dafür sorgen, dass es nicht nur eine Technologie ist, über die wir uns austau-
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