Cryptography Reference
In-Depth Information
Neue Applikationen im Gesundheitswesen, wie Krankenkassenkarte oder Heilberufsaus-
weis
Sicherheitskritische Anwendungen in der Informationstechnologie, wie digitale Unter-
schriften, Identifizierung und Authentifizierung, Zugriff auf Rechner und Datenbanken
Service-Anwendungen wie Pay-TV, Transportwesen, Zutrittskontrolle.
Mit der zunehmenden Rechnerleistung von Prozessor-Karten ergeben sich neue technische
Möglichkeiten für Chipkarten, die bis vor kurzem nur auf PCs zur Verfügung standen.
Internet-fähige Chipkarten: Die Chipkarte wird durch einen Internet-Protokollstack im Be-
triebssystem und durch eine I/O-Schnittstelle mit hoher Bandbreite zu einem eigenen Netz-
werkknoten.
Chipkarten mit großem Flash-Speicher (mehrere hundert MB!): Verwaltung lizenzpflichtiger
Multimedia-Daten im Zusammenhang mit der kostenpflichtigen und kontrollierten Verteilung
über das Internet, wie in verschiedenen DRM (Digital Rights Management)-Szenarien be-
schrieben.
Chipkarten mit mehreren I/O-Schnittstellen: Multitaskingfähige Chipkarten-Betriebssysteme,
ähnlich den klassischen Rechner-Betriebssystemen [HiSp06], ermöglichen neue Anwendun-
gen, wie z.B. eine parallele Kommunikation über verschiedene I/O-Schnittsstellen. Dadurch
kann zum Beispiel eine Chipkarte im Mobiltelefon gleichzeitig den Mobilfunk-Anwender
authentisieren und für eine Zutrittskontrolle über die NFC-Schnittstelle im Mobiltelefon ge-
nutzt werden.
7.3 Aktuelle und zukünftige Chipkarten-Architekturen
Die Chipkarten-Technologie ist grundlegend spezifiziert durch den Standard ISO/IEC 7816
(siehe [ISO03]). Beinahe alle relevanten Parameter, begonnen von den mechanischen, physika-
lischen bis hin zu den elektrischen Eigenschaften, werden von dieser ISO/IEC-Reihe vorge-
schrieben.
Weitere wichtige Standards kamen erst später hinzu und bestimmen in vielen Fällen die Appli-
kations-Schnittstelle zu anderen Infrastrukturen, wie der GSM -Standard (Global System for
Mobile Communications) bei Mobiltelefon-Chipkarten, sog SIMs (Subscriber Identity Modu-
les), oder die Spezifikationen des Zentralen Kreditausschusses (ZKA) für Bankenkarten in
Deutschland.
Ein neuerer Standard in der Chipkarten-Welt ist der JavaCard-Standard (siehe [JC06]). Der
JavaCard-Standard von der Firma SUN Microsystems war der erste allgemein veröffentlichte
Standard, der sich bei Chipkarten mit einem Betriebssystem und einer öffentlichen Program-
mierschnittstelle befasste. Sie ermöglichen es, Applikationen nach Kartenausgabe zu laden.
Mit Hilfe des JavaCard-Standards wird eine Interoperabilität von JavaCard-Applikationen im
Zusammenspiel mit Java-Chipkarten unterschiedlicher Hersteller erreicht.
Dieses Kapitel befasst sich, ausgehend von den Sicherheits-Eigenschaften von Chipkarten, mit
den in der Chipkarten-Welt relevanten Standards und Betriebssystem-Konzepten.
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