Cryptography Reference
In-Depth Information
7 Chipkarten und Sicherheitsmodule
7.1 Historie
Erste Patente zu „Identitätskarten mit Mikroprozessor“ wurden bereits 1970 erteilt. Im Ver-
gleich zu einer Chipkarte ist das TPM (Trusted Platform Module) ein relativ neues, kosten-
günstig zu produzierendes Sicherheitsmodul. Die Verbreitung von TPMs nimmt seit der Grün-
dung der Trusted Computing Group , (TCG) im Jahr 2000 stetig zu (früher TCPA, Trusted
Computing Platform Alliance).
Seit der Einführung der Telefonkarte im Jahr 1985 in Deutschland sind Chipkarten ein Mas-
senartikel. Im selben Jahr wurden auch die ersten Krankenversicherungs-Karten auf Basis von
Speicherkarten ausgegeben, und ein paar Jahre später starteten 1991 die ersten GSM-Netze mit
Mikroprozessor-Karten, den so genannten SIM s (Subscriber Identity Modules). SIM-Karten
sind aufgrund des enormen Wachstums der gesamten Mobilfunkbranche mit mehreren Milliar-
den produzierter Module die am häufigsten vorkommende und technisch komplexeste Chip-
karten-Variante.
Der nächste große Schritt auf dem Gebiet der Chipkarten-Technologie fand 1998 statt, als
begonnen wurde, eine spezielle, extrem kompakte und sichere Java™-Variante für Chipkarten
( JavaCard™ ) zu entwickeln. Neuere Mikroprozessorkarten, die über eine Java-Laufzeit-
umgebung verfügen, können mit Java™-Applikationen flexibel, interoperabel und auch nach
Kartenausgabe, konfiguriert werden. Gerade die Fortschritte in der Halbleiterindustrie ermög-
lichen immer leistungsfähigere Chipkarten, die mittlerweile in der Lage sind, kleine multitas-
king-fähige Betriebssysteme auszuführen. Dies hat auch im neuen Standard JavaCard™ 3 zu
deutlichen Erweiterungen und einem Ausbau der Java™-Laufzeitumgebung für Chipkarten
geführt.
7.2 Chipkarten-Technologie
7.2.1 Arten von Chipkarten
Grundsätzlich wird bei Chipkarten zwischen Speicher- und Prozessor-Karten unterschieden
[RaEf02]. Karten mit einem eigenen Mikroprozessor haben bereits seit ein paar Jahren die
einfachen Speicherkarten an Stückzahlen überholt.
Speicher-Karten
Speicher-Karten bestehen nur aus einem einfachen Speicher-Chip, meistens EEPROM, der oft
ohne Schutzmechanismen über ein serielles Protokoll beschrieben und gelesen werden kann.
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