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Nachtzug nach Lissabon
Ein Lateinlehrer aus Bern dürte der bekannteste Passagier der Eisenbahnlinien
nach Lissabon sein. Mit den Fahrten seiner Romanfigur Raimund Gregorius hat der
Schweizer Schritsteller Pascal Mercier (im bürgerlichen Leben Peter Bieri) dem
„Nachtzug nach Lissabon“ im Jahr 2004 ein literarisches Denkmal gesetzt. Auf sein-
en Reisen nach Lissabon, die jeweils im alten Hauptbahnhof Santa Apolónia enden
und beginnen, findet Gregorius letztendlich zu sich selbst. Auf der Flucht vor seinem
langweiligen, eingestaubten Leben in Bern, lernt er in Lissabon neue Freunde
kennen und Land und Leute lieben. Als „Wegweiser“ dient ihm das Buch eines ver-
storbenen Widerstandskämpfers gegen die Salazar-Diktatur. Die Schilderungen der
oppositionellen Aktivitäten folgen allerdings eher filmischer Dramaturgie als ver-
bürgten Wahrheiten. Nie hat das Salazar-Regime so unter Druck gestanden, wie es
in Buch und im Film dargestellt ist. Der zivile Widerstand im Land war sehr schwach,
nur aus den Reihen der Militärs drohte Salazar ernsthate Gefahr.
2013 kam der Film ins Kino, mit Jeremy Irons in der Hauptrolle sowie Charlotte
Rampling, Martina Gedeck, Bruno Ganz und Christopher Lee in Nebenrollen promin-
ent besetzt. Leider sind viele der internationalen Stars nicht in der Lage, die Namen
ihrer portugiesischen Freunde und Bekannten richtig auszusprechen. Mit einer por-
tugiesischen Besetzung wäre es im Originalton weniger peinlich geworden. Den-
noch sind im Film viele schöne Szenen aus der portugiesischen Hauptstadt und ihr-
er Umgebung zu sehen. Besonders charmant werden die traditionellen Verkehrsmit-
tel der Stadt ins Szene gesetzt, wie die altehrwürdigen Trams in der Altstadt und die
Transtejo-Flussfähren. Sowohl als Buch (erschienen bei Hanser) wie auch als DVD ist
der „Nachtzug nach Lissabon“ eine gute Einstimmung auf eine Reise in Portugals
Hauptstadt. Und wer weiß, vielleicht nehmen auch Sie den Nachtzug nach Lissa-
bon?
Ab Gare de Montparnasse weiter mit dem TGV-Atlantique bis Hendaye an der französisch-
spanischen Grenze. In Hendaye steigt man in den Nachtzug um, der Lissabon am näch-
sten Tag erreicht.
Alternativ kann man auch die Mittelmeerroute über Barcelona und Madrid wählen, die
TGV-Züge fahren ab dem Pariser Gare de Lyon. Für die Strecke Paris-Madrid benötigt man
10 Stunden, teilweise muss man in Figueres auf die spanischen AVE-
Hochgeschwindigkeitszüge umsteigen. In Madrid kommt man am Bahnhof Puerta de
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