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Spaziiergang
Die Tram Nr. 15 (z. B. ab der Praça do Comércio ) fährt bis zur Haltestelle Santo Amaro am
Straßenbahndepot von Alcântara, dem Ausgangspunkt dieses Spaziergangs. Hier lädt das
Museu da Carris zu einem Besuch ein; präsentiert wird eine eindrucksvolle Sammlung his-
torischer Busse und Straßenbahnen. Gegenüber dem Ausgang führen Steintreppen auf
einen kleinen Hügel zur Kapelle Ermida de Santo Amaro hinauf. Von der Plattform der
Kapelle eröfnet sich ein prächtiger Blick auf die Tejo-Brücke Ponte 25 de Abril und den
Hafen von Alcântara. Über die Treppen wieder nach unten, geht es rechts in die Rua da
Junqueira. Liebhaber chinesischer Kunst sollten einen Besuch des Ostasien-Museums
Museu de Macau anschließen.
Links in die Travessa da Guarda und nun geht es - vorbei am Centro de Congressos de Lis-
boa, dem modernen Kongresszentrum der Stadt - an das Tejo-Ufer. Zuerst überqueren wir
die Eisenbahnlinie und die Schnellstraßen auf der Fußgängerbrücke. Dann, am Tejo-Ufer
angekommen, halten wir uns links und gehen unter der Brücke des 25. April hindurch zum
Segelhafen Doca de Santo Amaro. Hier haben sich mehrere Bars und Restaurants in alten
Hafenanlagen angesiedelt.
Auf der andern Seite des Jachthafenbeckens steht der Hafenbahnhof Gare Marítima de Al-
cântara mit seiner interessanten Architektur aus den 40er-Jahren. Über ihn flüchteten im
Zweiten Weltkrieg Emigranten aus ganz Europa vor den Nazis in die USA oder nach Latein-
amerika. Später fuhren Schife voller portugiesischer Soldaten in die Kolonialkriege nach
Afrika. Heute legen hier moderne Container- und Kreuzfahrtschife an. Sollte das Gebäude
gerade einmal geöfnet sein, lohnt ein Blick ins Innere, um die Fresken des portugiesis-
chen Künstlers José de Almada Negreiros aus dem Jahr 1945 anzusehen.
Zurück geht es bis kurz vor die Hauptstraße Av. de Brasília, wo man an den Eisen-
bahnschienen dem Tejo-Radweg nach rechts folgt. Am Ende des ersten lang gestreckten
Lagerhauses geht es links rein. Hier fällt das Edifício Pedro Álvares Cabral ins Auge, ein
länglicher Betonbau im Estado-Novo-Stil aus dem Jahr 1939. Entworfen hat ihn Architekt
João Simões Antunes. Sehenswert sind vor allem die Reliefe des Bildhauers Barata Feyo
auf der Nordseite. Jahrzehntelang wurde hier eingesalzener Kabeljau (bacalhau) kühl gel-
agert. Das Gebäude beherbergt heute das Orient-Museum, Museu do Oriente , eine der
führenden Sammlungen ostasiatischer Kunst in Europa. Beim Umbau der ehemaligen
Lagerhalle in das 2008 eröfnete Museum hatten die Bauarbeiter übrigens einige Mühe,
den intensiven Fischgeruch aus dem Gebäude zu bekommen.
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