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Maria Helena Vieira da Silva
Die bekannteste portugiesische Künstlerin kam am 13. Juni 1908 in Lissabon zu
Welt. Ihr Vater, ein Zeitungsdirektor, förderte früh ihr künstlerisches Talent durch
Museumsbesuche und Kunstunterricht. Ab 1928 studierte Maria Helena Vieira da
Silva in Paris an der Académie de la Grande Chaumière Bildhauerei und Malerei. An
der Akademie lernte sie den ungarischen Juden Arpad Szenes kennen, den sie 1930
heiratete. Auf einer Reise nach Marseille soll sie beim Anblick der Schwebefähre Le
Pont Transbordeur ein visuelles Schlüsselerlebnis gehabt haben. Fortan entwickelte
Vieira da Silva ihren eigenen künstlerischen Stil, der in der Vereinfachung von For-
men bestand und von ihr selbst mit dem Begrif „mathematische Klarheit“ belegt
wurde. Was damit genau gemeint ist, wird sofort klar, wenn man sich die von ihr
gestaltete Lissabonner Metrostation Cidade Universitária anschaut.
1933 stellte Vieira da Silva in der Pariser Galerie Jeanne Bucher zum ersten Mal aus.
Aus Furcht vor den Nationalsozialisten gingen Vieira da Silva und Arpad Szenes 1939
nach Rio de Janeiro ins Exil. Nach dem Krieg kehrte das Ehepaar 1945 wieder nach
Paris zurück. Dort schuf Vieira da Silva 1949 mit Gare Saint-Lazare ihr bekanntestes
Gemälde. 1956 wurde sie französische Staatsbürgerin und gründete mit anderen
Künstlern (u. a. mit Hans Hartung) die Gruppe École de Paris (Schule von Paris), die
ihre Arbeiten trotz aller Abstraktionen als „lyrisch“ bezeichnete.
Im Alter von 83 Jahren starb Maria Helena Vieira da Silva am 6. März 1992 in ihrem
Haus in Yévre-le-Chatel bei Paris. Ihre Werke sind heute in vielen amerikanischen
und europäischen Museen ausgestellt, so im Museum of Modern Art in New York,
der Tate Gallery in London und im Centre Pompidou in Paris.
Aqueduto das Águas Livres: Das Aquädukt erstreckt sich auf 19 km Länge von Queluz bis
Lissabon; mit allen Nebenverzweigungen misst es insgesamt sogar mehr als 58 km. Am
aufälligsten ist es bei Campolide, wo auf 941 m Länge 35 imposante Bögen das Tal von
Alcântara überspannen (darunter 14 Spitz- und 21 Rundbögen). Der größte Bogen über-
brückt 28 m und erreicht eine Höhe von 65 m. Damit ist er der größte aus Stein
gemauerte Spitzbogen der Welt. Das elegante Bauwerk wurde zwischen 1731 und 1748
errichtet, um des chronischen Wassermangels der Stadt Herr zu werden. Wie durch ein
Wunder überstand das Aquädukt das Erdbeben von 1755 unbeschadet. Heute verlaufen
im Inneren zwar noch Wasserleitungen, die aber seit 1974 nicht mehr für die Trink-
wasserversorgung der Stadt verwendet werden.
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