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Loja dos Descobrimentos 30 Dieses direkt neben der Casa dos Bicos gelegene Geschät
hat sich im Gegensatz zu den großen Azulejo-Herstellern auf individuelle Auträge und
Workshops für Kunstinteressierte spezialisiert. Im hinteren Teil des Ladens kann man den
Mitarbeitern beim Bemalen der Fliesen zuschauen. Wer selbst malen will, sollte sich zu
einem individuellen Workshop anmelden (Kosten 15 € pro Fliese). Wer doch lieber direkt
einkaut, findet Hausnummern und andere auf touristische Bedüfnisse zugeschnittene
Azulejos. Rua dos Bacalhoeiros, 12-A,
Terreiro do Paço,
218865563, www.loja-
descobrimentos.com.
José Saramago - kontroverser Literaturnobelpreisträger
Die Casa dos Bicos in der Alfama ist ganz José Saramago, einem der berühmtesten
Schritsteller Portugals gewidmet. Im Gebäude selbst ist die nach ihm benannte
Stiftung Fundação José Saramago untergebracht, er selbst hat davor unter einem
Olivenbaum seine letzte Ruhestätte gefunden.
Eigentlich hatte der am 16. November 1922 im mittelportugiesischen Dorf Azinhaga
geborene Schritsteller mit der faltenreichen Stirn und der charakteristischen
großen Brille Maschinenschlosser gelernt. Doch 1966 begann er mit seinem ersten
Gedichtband Os Poemas Possíveis (dt. „Die möglichen Gedichte“) die Laufbahn als
Schritsteller.
Mitte der 70er-Jahre verdiente er sein Geld als stellvertretender Chefredakteur der
Tageszeitung Diário de Notícias. Nach der Nelkenrevolution von 1974 hatte er diese
Stelle bekommen. Bei der verstaatlichten Zeitung war seine Mitgliedschat in der
Kommunistischen Partei, in die er bereits 1969 eingetreten war, nicht mehr
nachteilig.
Bereits über 50-jährig, veröfentlichte Saramago dann 1977 seinen ersten Roman
Manual de Pintura e Caligrafia (dt. „Handbuch der Malerei und Kalligraphie“). Der
Durchbruch auf nationaler Ebene gelang ihm 1980 mit Levantado do Chão (dt.
„Hofnung im Alentejo“), einer ergreifenden Familiensaga über die sozialen Prob-
leme der südportugiesischen Landregion Alentejo. International erfolgreich wurde
er mit seinem Roman Memorial do Convento, der in etwa 30 Sprachen übersetzt
wurde (dt. „Das Memorial“). Spätestens in diesem Buch, in dem es um den Bau des
Konvents von Mafra geht, werden sein ironischer Stil und seine Vorliebe für histor-
ische Themen deutlich. So befasst er sich im Roman História do Cerco de Lisboa (dt.
„Geschichte der Belagerung von Lissabon“) mit der Eroberung Lissabons durch die
Christen im Jahr 1147.
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