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Die Baixa - Geburtsort der portugiesischen Republik
Eine schwere Wirtschatskrise unter der Herrschat von König Carlos I. (1889-1908)
verstärkte ab 1890 die republikanische Bewegung in Portugal. 1891 brach in Porto
eine erste Revolte aus, die aber schnell niedergeschlagen wurde. Aber auch die
nächsten Regierungen brachten keine Lösung der Probleme zustande. Zudem war
die Monarchie in den Augen der Portugiesen diskreditiert, weil sie sich 1890 einem
englischen Ultimatum zur Aufgabe des Anspruchs auf große Gebiete im südlichen
Afrika (dem heutigen Sambia und Simbabwe) gebeugt hatte. Der Ruf nach einem
starken Mann erklang nun immer öter. Neuer Hofnungsträger der Monarchisten
wurde der von Bismarck beeinflusste Ministerpräsident João Fernando Pinto
Franco. Zur Stützung der Monarchie errichtete er 1907 eine Diktatur und ließ das
Parlament auflösen. Doch der von der Republikanischen Partei getragene Wider-
stand gegen das Königshaus wuchs. Am 1. Februar 1908 erschossen zwei Attentäter
König Carlos I. und dessen Sohn, den Thronfolger Dom Luís Filipe, auf der Praça do
Comércio . Die Hintergründe konnten nie ganz geklärt werden, da die Leibwache des
Königs beide Attentäter tötete. Nur leicht verletzt überlebte der zweitgeborene
Sohn Manuel den Anschlag. Als Manuel II. bestieg er den Thron und lockerte das
harte Regime, doch die Monarchie war nicht mehr zu retten. Am 3. Oktober 1910
nahm die Revolution ihren Anfang. Auslöser war die Ermordung des angesehenen
Republikanerführers Dr. Miguel Bombarda durch einen ofensichtlich
Geisteskranken. Am Morgen des 5. Oktober rief man vom Balkon des Lissabonner
Rathauses die Republik aus; der erste Präsident war Teófilo Braga. König Manuel II.,
der gerade im nördlich von Lissabon gelegenen Klosterpalast von Mafra weilte, floh
über Gibraltar ins Exil nach England.
Museu do Design e da Moda - MUDE: Allein das Gebäude ist einen Abstecher wert. Früher
hatte hier die Bank Banco Nacional Ultramarino (BNU) ihren Sitz. Sie war für die Geld-
versorgung in den ehemaligen portugiesischen Kolonien in Afrika und Asien zuständig.
Der 1964 eingeweihte Bau ist ein gutes Beispiel für die Repräsentationsbauten in der
Spätzeit des faschistischen Neuen Staats (Estado Novo). Besonders beeindruckt ein
riesiger, elegant geschwungener Tresen aus massivem Stein, der sich durch das ganze
Erdgeschoss zieht. Auf beiden Seiten des Tresens sind heute Kleiderstücke von Mo-
deschöpfern wie Christian Dior, Yves Saint-Laurent und Pierre Cardin drapiert. Dazu gibt
es zahlreiche Designklassiker aus der Sammlung des portugiesischen Unternehmers
Francisco Capelo zu sehen. Vor allem viele Möbel aus den 60ern, als neue Glasfaserma-
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