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Anfangs wurden die mit geometrischen Mustern bemalten Fliesen aus Spanien impor-
tiert. In der zweiten Hälte des 16. Jh. gewann die aus Italien stammende Majolika-Tech-
nik immer mehr an Bedeutung. Sie setzte sich nach der Vertreibung der Mauren aus
Spanien als vereinfachtes Herstellungsverfahren durch. Im 17. Jh. entwickelte sich zun-
ehmend ein eigener portugiesischer Stil. Das geometrische Design nach arabischem Vor-
bild wurde nun von naturalistischen und exotischen Motiven verdrängt. Ende des 17. Jh.
kamen dann die fein gezeichneten flämischen Fliesen in Blau-Weiß immer mehr in Mode.
In Deutschland sind sie unter dem Namen „Delter Kacheln“ bekannt. Da der Bedarf an
Azulejos in der Wiederaufbauphase nach dem Erdbeben von 1755 gewaltig anstieg, grün-
dete der damalige Premierminister Marquês de Pombal in Lissabon eine königliche Man-
ufaktur, die Real Fábrica am Largo do Rato, mit der die Massenproduktion begann. Ein
weiterer Meilenstein war die maschinelle Herstellung im Siebdruckverfahren, die um
1860 eingeführt wurde. Heute gibt es aber immer noch mehrere Werkstätten, welche die
Kunst des Handbemalens pflegen.
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