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Anfang der 90er haben sich in der Umgebung der Avenida 24 de Julho, die parallel zum
Tejo durch die Stadtteile Madragoa (Santos) und Alcântara führt, zwei weitere Zentren
des Lissabonner Nachtlebens herausgebildet. Während Alcântara seit 2010 durch das
Kulturzentrum LX Factory neues Leben eingehaucht wurde, hat sich Santos in den letzten
Jahre zur bevorzugten Meile der Lissabonner Teenager entwickelt.
Als 1995 mit der Doca de Santo die erste Bar am Hafen von Alcântara eröfnete, kamen
die Docas als Ausgehzone hinzu. Die Bars und Clubs sind hier vor allem in ehemaligen
Lagerhäusern untergebracht. Von den zahlreichen Terrassen der Bars und Restaurants
blicken die Nachtschwärmer auf den Tejo, in dem sich die Beleuchtung der nahe gelegen-
en Brücke des 25. April spiegelt. Ein fast unschlagbares Erfolgsrezept - wären sich nicht
(fast) alle Bars an den Docas so ähnlich und wären sie nicht so schnell vom Massenpub-
likum erobert worden.
Im vergangenen Jahrzehnt haben zahlreiche Bars und Clubs im Stadtteil Alfama nahe
dem Bahnhof Santa Apolónia eröfnet, angezogen von Lissabons bekanntestem Club,
dem Lux-Frágil . Inzwischen ist dies Lissabons viertes und vielfältigstes Nachtlebenzen-
trum.
Als weiterer unverzichtbarer Pol der Lissabonner Nächte gilt spätestens seit 2010 das
Umfeld des Bahnhofs Cais do Sodré . Am Fuß des Bairro Alto gelegen, gab es hier schon
seit Langem ein von Rotlicht-Etablissements geprägtes Seemannsviertel. Doch mit der
Eröfnung der Livemusikbühne Musicbox und der in einem ehemaligen Stundenhotel un-
tergekommenen Bar Pensão Amor zieht das Viertel auch ein normales Publikum an. Seit-
dem die Stadt einen Teil der Straßen in Fußgängerzonen umgewandelt hat, streifen vor
allem in lauen Sommernächten Menschenmassen durch das Viertel.
Die besten Ausblicke auf die Hügel der Stadt bieten übrigens mehrere Lissabonner Hotel-
bars. Wir haben einige in die Liste der Tipps für das Nachtleben aufgenommen, da sie
auch für Nichthotelgäste zugänglich sind. Preislich liegen sie meist eher im gehobenen
Bereich, dafür wird man mit einzigartigen Ausblicken und Perspektiven auf die Stadt
entschädigt.
Von Schildern mit der Angabe eines Mindestverzehrs (consumo mínimo) von bis zu 150 €
an den Türen vieler Bars oder Diskotheken sollte man sich nicht abschrecken lassen. Das
sind „theoretische“ Werte, die von den Clubs tatsächlich nur dann verlangt werden,
wenn sie einen ungebetenen Gast abweisen wollen. Denn rein rechtlich ist es in Portugal
verboten, den Zutritt zu einer öfentlichen Einrichtung zu untersagen. In aller Regel liegt
der Mindestverzehr deutlich darunter oder wird gar nicht erhoben.
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