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Portweiin
Diese Spezialität aus Porto mit 17 bis 20 % Alkohol ist beliebt und weltbekannt. Für Port-
wein gelten seit 1756 die ältesten Weingesetze der Welt. Staatliche Kontrollen garantieren
die Qualität. Die Reben wachsen im oberen Dourotal in Nordportugal. Nach dem Zer-
stampfen der Trauben gärt der Wein in Steintanks, den lagares. Etwa zwei Tage später
wird der Wein dann mit farblosem Branntwein versetzt. Dadurch wird die Gärung
gestoppt, sodass von der ursprünglichen Süße der Trauben viel im Wein erhalten bleibt.
Anschließend reit der Portwein in den Kellereien von Vila Nova de Gaia südlich von Porto,
bis er in Flaschen abgefüllt wird.
Die Vielfalt der Portweinsorten ist anfangs etwas verwirrend. Generell ist zwischen den ro-
ten und den weißen Ports zu unterscheiden, Letztere werden ausschließlich aus hellen
Trauben hergestellt.
Die roten Ports werden in die folgenden Qualitätsklassen eingeteilt: Die einfachsten
heißen Ruby, tragen weder Altersangabe noch Jahreszahl und sind Verschnitte ver-
schiedener Jahrgänge. Rote Ports, die länger als drei Jahre gereit haben, nennen sich
dagegen Tawny. Sie sind heller in der Farbe und runder im Geschmack als die Rubies. Bei
der nächsthöheren Qualitätsklasse ist zwar ein Alter angegeben - z. B. 10 anos -, doch
kann es sich dabei um einen Durchschnittswert handeln (z. B. kann die eine Hälte 15 und
die andere lediglich fünf Jahre alt sein). Verlässlich als Jahrgangsweine ausgewiesen sind
nur Produkte, die mit einer konkreten Jahreszahl versehen sind. Unter diesen Jahrgangs-
weinen gibt es wiederum zwei Kategorien: Die normalen Jahrgangsweine werden ohne
Satz abgefüllt und reifen in der Flasche nicht weiter. Die besten unter ihnen sind die sog.
Late Bottled Vintages, die vor dem Abfüllen vier bis sechs Jahre in Eichenfässern gelagert
haben. Die „echten“ Vintages werden dagegen nach nur zwei Jahren im Fass mit Satz
abgefüllt. Daher können sie in der Flasche weiter reifen. Übrigens dürfen nur die besten
Jahrgänge als Vintages abgefüllt werden, was deren hohe Qualität und Exklusivität
garantiert. Vor dem Einschenken müssen diese Weine dekantiert, d. h. gefiltert werden,
um den Satz zu entfernen. Die teuersten, aber nicht unbedingt die besten Portweine
schließlich sind die aus ganz bestimmten Weingütern stammenden Vintages da Quinta.
Im Gegensatz zu den roten Portweinen, die mit zunehmendem Alter immer heller werden,
dunkeln die weißen im Laufe der Zeit immer mehr nach. Die weißen Portweine werden
von süß bis trocken eingeteilt: very sweet (lágrima), sweet (doce), dry (seco) und extra dry
(extra seco). Sie sind generell weniger bekannt und erreichen auch nicht die astronomis-
chen Preise der exklusiven roten Vintages. Dennoch lohnt es sich, sie zu probieren.
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