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. Abb. 4.20 Inner Harbour von Baltimore
Das sehr schlichte, im Stil der Moderne mit viel Sichtbeton ge
baute Charles Center war auerhalb der Bürozeiten nie richtig
angenommen worden und die Zahl der leer stehenden Geschäs
lokale war stets gro. Mit zunehmendem Erfolg des Inner Har
bour vergröerten sich die Probleme des Charles Center. Erst
eine Neugestaltung der Auenanlagen ab 2009 hat zu einer Stei
gerung der Attraktivität des Megakomlexes beitragen können.
Der Inner Harbour hat schon lange die Funktion eines riesigen
urban entertainment center angenommen. Das Publikum verlangt
aber nach immer neuen Attraktionen, und die Konkurrenz ist
gro. Im Mai 2011 wurde daher beschlossen, durch private Inves
toren u. a. ein groes Riesenrad, 14 BeachvolleyballPlätze und
eine Anlage für BungeeJumping erstellen zu lassen. Es scheint,
als werde der Inner Harbour in eine Kirmes umgewandelt. Es
bleibt abzuwarten, ob und für wie lange die neuen Attraktionen
Besucher anzulocken vermögen. Möglicherweise werden auer
dem potenzielle Käufer der Luxusapartments davon abgehalten,
in der Nähe des urbanen Rummelplatzes zu investieren (Hahn
2001,   www.baltimoreredevelopment.org ). Auch Quincy Market
in Boston ist schon lange nicht mehr der groe Besuchermagnet,
der er in den ersten Jahren nach der Erönung war, denn er fällt
längst nicht mehr wegen seiner Einzigartigkeit auf, da viele Städte
das erfolgreiche Konzept übernommen haben. Quincy Market
hat seine Identität verloren und ist austauschbar geworden (Gratz
und Mintz 1998, S. 4849).
4.5.10 Hochhäuser
Der Begri Hochhaus ist relativ und hat sich im Lauf der Zeit
verändert. Umgeben von nur viergeschossigen Häusern wirkt
ein Gebäude mit 15 Etagen wie ein Hochhaus; ist es aber von
40geschossigen Gebäuden umgeben, wird es niemand beachten.
Seit dem Bau der ersten Hochhäuser Ende des 19. Jahrhunderts
waren diese stets auch Prestigeprojekte, die das Ansehen eines
Unternehmens fördern sollten. Auch wenn sie überwiegend pri
vat nanziert wurden, waren sie doch stets auch der Stolz der
Städte, die sich über ihre Skylines vermarkteten, und Hochhäu
ser haben sich schon früh zu einem amerikanischen landmark
entwickelt. Da sie scheinbar in den Himmel wachsen, werden
sie in den USA als skyscraper oder bei uns als Wolkenkratzer
bezeichnet. Lange haben New York und Chicago den Wettbewerb
um den höchsten skyscraper bestimmt (Lamster 2011, S.  80).
Seit der Fertigstellung des Empire State Building (381 m) in New
York hatten zunächst die Weltwirtschaskrise, dann der Zweite
Weltkrieg und schlielich der Bedeutungsverlust der Innenstädte
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